Duisburg. Im Ruhrgebiet sind seit Monaten verstärkt Betrügerbanden unterwegs, die es auf Bankkunden am EC-Schalter abgesehen hat. Duisburger Banken reagieren nun darauf. Sie setzen im Selbstbedienungsbereich Wachleute ein.
Der Anblick ist nicht ungewohnt, aber zumindest für Kunden der Deutschen Bank-Filiale auf der Königstraße neu: im Selbstbedienungsbereich, wo Kontoauszugsdrucker und Geldautomaten auch außerhalb der üblichen Schalterzeiten zugänglich sind, sind nun Wachleute stationiert. Seit gut einer Woche ist das Sicherheitspersonal dort im Einsatz.
„In der Ruhrgebietsregion sind ja in den vergangenen Monaten überall verstärkt Banden unterwegs. Deshalb bemühen wir uns, die Sicherheitsvorkehrungen auf dem neuesten Stand zu halten“, begründet Anke Veil, Pressesprecherin der Deutschen Bank-Zentrale in Frankfurt am Main die Maßnahme in Duisburg. Das bedeute nun aber nicht, dass in allen Filialen der Deutschen Bank Sicherheitsleute eingesetzt würden. „Jede Filiale bespricht mit den Sicherheitskoordinatoren, welche Maßnahmen sinnvoll sind.“
Trickbetrügereien am Automaten
Dass der Einsatz von Wachleuten in Selbstbedienungsbereichen von Banken durchaus sinnig sein kann, bestätigt Polizeisprecher Ramon Van der Maat: „Fakt ist, dass Täter aus Bulgarien und Rumänien diese Bereiche in den vergangenen Monaten auch in Duisburg verstärkt für Trickbetrügereien benutzt haben.“ Die übliche Masche sei, dass zwei, drei Leute die Kunden an den Geldautomaten bedrängen, ihre Unterschrift auf irgendeine Liste zu setzen.
Van der Maat: „Natürlich bevorzugt dann, wenn die Kunden ihre Pin-Nummer und den gewünschten Betrag bereits eingegeben haben und auf die Geldausgabe warten. Dann werden die Kunden abgelenkt, indem ihnen ein Klemmbrett mit der Liste unter die Nase gehalten wird, während einer der Täter das vom Klemmbrett verdeckte Geld aus dem Ausgabeschlitz fischt.“ In den vergangenen Monaten habe es diese Fälle häufiger in Duisburg gegeben, in den letzten Wochen allerdings kaum.
Verstärkung der Sicherheit von Kunden und Angestellten
Bei der Sparkasse an der Königstraße gibt es schon seit drei Jahren im SB-Bereich einen Wachmann. „In Abstimmung mit Polizei und Ordnungsamt setzen wir dort eine Fachkraft eines Sicherheitsunternehmens ein“, so Sprecher Andreas Vanek. „Die Königstraße ist Treffpunkt für unterschiedliche Gruppen“, umschreibt Vanek diplomatisch den Umstand, dass sich Drogensüchtige und Obdachlose ständig rund um das benachbarte Land- und Amtsgericht tummeln. Der Wachmann diene der „Verstärkung der Sicherheit von Kunden und Angestellten“.
Bei der Volksbank Rhein-Ruhr an der Düsseldorfer Straße sieht man hingegen keinen zusätzlichen Personalbedarf. Sprecher Günter Sickmann: „Wir werden mit solch unangenehmen Ereignissen zum Glück nicht so häufig konfrontiert.“