Duisburg. . 21 Menschen starben am 24. Juli 2010 bei der Loveparade in Duisburg. Zum zweiten Jahrestag der Katastrophe plant die Bürgerinitiative “Gegen das Vergessen LoPa 2010“ eine viertägige Mahnwache. Der emotionale Höhepunkt ist für den 23. Juli geplant.
Die Bürgerinitiative „Gegen das Vergessen LoPa 2010“ will anlässlich des zweiten Jahrestages der Loveparade-Katastrophe eine viertägige Mahnwache im Tunnel an der Karl-Lehr-Straße einrichten.
Diese soll am Freitag, 20. Juli, um 16 Uhr beginnen und bis Dienstag, 24. Juli, um 13 Uhr andauern. Teilnehmer können sich dort in Kondolenzbücher eintragen oder auf Plakatwänden verewigen. Emotionaler Höhepunkt soll die „Nacht der 1000 Kerzen“ sein – am 23. Juli ab 20.30 Uhr.
Die Lichter sollen aber nicht nur den Tunnel und die Rampe erstrahlen lassen, auf der am 24. Juli 2010 insgesamt 21 junge Menschen ums Leben gekommen waren, sondern vor allem das Stellwerkhäuschen am oberen Treppenrand. Dieser Turm soll auch nach der kürzlich vereinbarten Flächenerweiterung für die künftige Gedenkstätte in den Planungen keine Rolle mehr spielen. Der Abriss naht.
Kompromiss zwischen Grundstücksbesitzer und Hinterbliebenen
„Das bedauern wir sehr“, erklärte Dirk Schales von der Bürgerinitiative gestern auf WAZ-Anfrage. „Uns wäre es lieber gewesen, wenn der Turm als Mahnmal stehen geblieben wäre. Man hätte darin ein Begegnungs- und Dokumentationszentrum errichten können.“ Doch diese Variante ist vom Tisch.
Grundsätzlich begrüßen Schales und seine Mitstreiter der Bürgerinitiative (BI) den gefundenen Kompromiss zwischen Grundstücksbesitzer Krieger und den Hinterblieben. „Bei der Gestaltung der Gedenkstätte würden wir uns aber künftig mehr Mitspracherecht wünschen“, sagte Jörn Teich von der BI, der die Katastrophe als Betroffener miterlebte und heute zum Kreis der Traumatisierten zählt.
Engagement des neuen Oberbürgermeisters
Für die „Nacht der 1000 Kerzen“ wurden dank der Unterstützung eines Essener Unternehmens die erforderliche Anzahl bereits gespendet. „Wir hoffen aber darauf, dass an diesem Abend noch viele weitere Bürger zur Rampe kommen und eine eigene Kerze aufstellen“, sagte Teich.
Er lobte das große Engagement, mit dem sich der neue Oberbürgermeister bereits für diese Sache eingesetzt habe. „Sören Link hat sich für uns als verlässlicher Ansprechpartner erwiesen“, lobte Teich. Das sei sogar schon vor Links Amtsantritt so gewesen. „Und ich fand es bemerkenswert, dass er dieses Engagement nicht medien- und publikumswirksam für seinen Wahlkampf ausgeschlachtet hat.“