Duisburg. .
Eigentlich lebt er gerne zusammen mit seiner Frau am Innenhafen. Doch es gibt gewisse Dinge, die Ulrich J. Grote stören seitdem er 2009 aus beruflichen Gründen von Bonn nach Duisburg gezogen ist. Dazu gehört die, in seinen Augen, völlig unzureichende Pflege der Grünflächen in dem Bereich zwischen Stresemannstraße und Innenhafenbecken.
„Das Unkraut wuchert direkt an den Grachten, die Schottersteine werden nicht durchgeharkt und vom Drachenbootrennen liegen immer noch die abgeschnittenen Kabelbinder herum“, sagt der verärgerte Anwohner.
Ein Dorn im Auge ist ihm die Situation eigentlich erst seit Anfang 2011. Da ging die Pflege dieses Innenhafen-Bereichs seines Wissens aus einer anderen Zuständigkeit in die der Wirtschaftsbetriebe über. Als im Frühjahr das Unkraut an den Begrenzungen der Grachten auf einen Meter anwuchs, wollte der 57-jährige dies nicht mehr länger mit ansehen. Er wandte sich mit seiner Beschwerde direkt an die Wirtschaftsbetriebe. Als nach zwei Wochen keine Rückmeldung kam, drohte er sich an die Presse zu wenden. Schließlich kam ein Mitarbeiter raus, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Kurze Zeit später wurde, sehr zu Grotes Genugtuung, gejätet, gemäht und gesäubert.
Einmal im Jahr kommt die Straßenreinigung
Nun steht er in diesem Jahr wieder vor demselben Problem. „Es scheint ein systemischer Fehler vorzuliegen“, vermutet er, denn im Gegensatz zum Bereich rund um die Stresemannstraße, seien die Wiesen am Wasserspielplatz getrimmt. Auch die Mülleimerleerung unterliege keinem genauen Muster. Zwar würden diese regelmäßig geleert, aber eine Ausnahme gäbe es doch.
Der Abfallbehälter zwischen Hafenbecken und Legoland quelle ständig über. Wenn der Rentner die schöne Aussicht von seinem Balkon auf der Stresemannstraße genießen wolle, störe er sich ständig an diesen Kleinigkeiten. „Das Unkraut blüht zwar gerade in voller Pracht, aber das Mauerwerk bei den Grachten wird dadurch auf Dauer zerstört“, meint er. „Man hat das Gefühl, die hätten das Quartier hier schön saniert und denken, sie bräuchten nun nichts mehr zu machen.“ Damit der Innenhafen ein Aushängeschild für die Stadt bleiben könne, müsse man ihn besser pflegen.
Die Auffassung von Ulrich J. Grote wird von Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, nicht geteilt: „So dramatisch sieht es dort nicht aus.“ Einmal im Jahr rücke der Straßenreinigungstrupp aus, um sich der zeitintensiven Innenhafenreinigung anzunehmen. „Da es kein gebührenrelevanter Bereich ist, haben wir keine Möglichkeit, das öfter zu machen“, sagt sie. Nach Festen und Veranstaltungen am Innenhafen rücke in der Regel jedoch eine spezielle Gruppe der Wirtschaftsbetriebe aus, um den Müll einzusammeln.
Eine gute Nachricht gibt es für Grote aber doch noch: Die jährliche Groß-Reinigung erfolgt laut Kerkens immer im Juli. Er muss also nicht mehr lange auf ein aufgeräumteres Erscheinungsbild seiner Nachbarschaft warten.