Berlin. . Das Festival „B-Parade“, das nach der Duisburger Loveparade-Katastrophe als neues Techno-Festival etabliert werden sollte, wird es nun doch nicht geben. Die Organisatoren der Veranstaltung, die am 21. Juli in Berlin-Mitte steigen sollte, haben die Party, zu der bis zu 450.000 Besucher erwartet wurden, abgesagt. Es fehlten die Sponsoren.

Nach dem Ende der Loveparade sollte das Festival „B-Parade“ das neue Groß-Event der Techno-Szene werden. Und das an einer Stelle, die seinerzeit der Geburtsort der Loveparade war, nämlich Berlin. So hatten es sich die Initiatoren zumindest vorgestellt. Doch daraus wurde letztendlich nichts. „Die B-Parade ist gecancelt“ ist nun in einer kurzen Erklärung auf der Homepage der Organisatoren zu lesen. Ein umfassendes Statement kündigen die Organisatoren für die kommenden Tage an. Eine Sprecherin des zuständigen Bezirksamtes in Berlin-Mitte bestätigte die Absage des Festivals. 450.000 Besucher hatten die Veranstalter zu der B-Parade erwartet.

Obwohl es schon zu Beginn Widerstände aus der Szene und leise Proteste gab, waren die Veranstalter guter Dinge, die Parade auch realisieren zu können. Zumindest die Angehörigen der Duisburger Loveparade-Opfer wollten zwar das Feiern nicht verbieten, forderten aber wenigstens eine verantwortungsvolle Planung ein. Bestandteil der Genehmigung sollte auch ein umfassendes Sicherheitskonzept sein.

Ähnlich der eingestellten Loveparade sollten Lastwagen mit aufgebauten Bühnen bei dem Elektromusik-Festival am 21. Juli durch die Menge fahren, so die Idee der B-Parade. Kosten rund 2 Millionen Euro - diese grobe Rechnung musste im Nachhinein aber nach oben korrigiert werden.

Finanzielle Gründe, nämlich der Rückzug der Geldgeber, waren schlussendlich auch der ausschlaggebende Grund für die Absage: „Sponsoren waren nach Duisburg mehr als verhalten“, sagen die Veranstalter nun. Nachdem klar gewesen sei, dass die Parade in der geplanten Form auf der Straße des 17. Juni weitaus kostspieliger werden würde als gedacht, wurde auch nach alternativen Standorten - etwa dem schon still gelegten Flughafen Tempelhof - gesucht. „Aber alle Lösungen führen entweder zu einer abgesteckten, im schlimmsten Falle unsichereren Parade oder zu enormen Verlusten.“ (mawo)