Duisburg.
Der erste Arbeitstag des neuen Oberbürgermeisters ist unspektakulär. Ein festes Ritual für die Begrüßung des neuen Rathauschefs gibt es nicht: kein roter Teppich, keine Kapelle, kein Aufmarsch der Mitarbeiter.
Das Team:
Die Mannschaft des Oberbürgermeisters ist sowieso noch äußerst überschaubar. Eine Büroleiterin und zwei Vorzimmerkräfte bilden derzeit das OB-Team. Der oder die Neue auf dem Amtsstuhl des Oberbürgermeisters kann sich seine Mannschaft aber nach seinen Anforderungen formen. Adolf Sauerland hatte beispielsweise noch einen persönlichen Referenten und einen Sprecher. Und: Er hatte einige enge Mitarbeiter seiner Vorgängerin Bärbel Zieling ziemlich zügig in den Ruhestand geschickt – auch das darf der neue Chef der Verwaltung.
Das Auto:
Der neue Oberbürgermeister bekommt ein neues Auto. Sauerland ließ sich in einem Mercedes-Benz der E-Klasse chauffieren. Der Leasingvertrag für diese Karosse ist allerdings ausgelaufen. Der Nachfolger hat auch beim Auto die Wahl: Oberklasse oder Kleinstwagen – alles ist möglich. Dass der Duisburger OB ein bestimmtes Auto fährt, ist den Herstellern schon einen Sonderpreis wert, heißt es bei der Stadt. Ein Fahrer steht auch schon bereit. Aber auch in dieser Beziehung hat der oder die „Neue“ das letzte Wort.
Sören Link (SPD) gewinnt Stichwahl
Das Büro:
Auch bei der Gestaltung des Büros gibt es freie Hand. Schreibtisch, Sessel, Bilder an der Wand – der Chef kann das Interieur des Vorgängers übernehmen oder sich anders möblieren. Er könnte sich sogar ein völlig anderes Büro im Rathaus aussuchen, aber der derzeitige OB-Trakt ist durch die Anordnung von Amtszimmer und rundum liegenden Büros der Mitarbeiter traditionell die Schaltstelle der gesamten städtischen Verwaltung.
Das Programm:
„Es gibt kein Ritual“, sagt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth. Kein roter Teppich, kein Musikprogramm. Auch in dieser Beziehung hat der Wahlsieger Gestaltungsfreiheit. Möglich ist beispielsweise eine Zusammenkunft mit den Mitarbeitern im repräsentativen Mercatorzimmer oder im historisierenden Foyer des Rathauses. Irgendwann in den ersten Amtstagen steht dann die Eintragung des frischgekürten Oberbürgermeisters ins Goldene Buch der Stadt an. Am kommenden Mittwoch, 4. Juli, 17.30 Uhr, steht die Vereidigung und Amtseinführung des Neulings an der Stadtspitze auf der Tagesordnung des Rates. Da es eine Stichwahl gab, musste der Rat für eine Sondersitzung einberufen werden. Wenn Duisburgs neuer Oberbürgermeister es will, darf er bei Amtshandlungen seine Amtskette anlegen.