Duisburg. . Die Duisburger müssen noch einmal ins Wahllokal, um ihren neuen Oberbürgermeister zu wählen. SPD-Kandidat Sören Link siegte zwar haushoch, kam aber nicht über 50 Prozent. Er tritt am 1. Juli gegen Benno Lensdorf an. Wie die Wähler in den Stadtbezirken für die 13 Kandidaten gestimmt haben.
365.492 Duisburger waren am Sonntag aufgerufen, den Nachfolger des abgewählten Oberbürgermeisters Adolf Sauerland zu wählen. 13 Kandidaten haben sich von ihren Parteien oder als Einzelbewerber aufstellen lassen. SPD-Bewerber Sören Link holte zwar mehr als 48 Prozent der Stimmen, lag damit aber unter der magischen Grenze von 50 Prozent. Das bedeutet, dass die Duisburger am 1. Juli noch einmal ins Wahllokal müssen. Bei der Stichwahl stehen dann die beiden Erstplatzierten auf dem Wahlzettel: Sören Link (SPD) und Benno Lensdorf (CDU).
Von ihrem Wahlrecht haben am Sonntag unterm Strich nur wenige Duisburger Gebrauch gemacht. Noch nicht einmal 33 Prozent gaben per Brief oder in einem der 357 Wahllokale der Stadt ihre Stimme ab. Damit war die Wahlbeteiligung im Vergleich zur Kommunalwahl 2009 noch einmal um fast 13 Prozent geringer. 119.980 Bürger (32,84 Prozent) haben den Wahlzettel ausgefüllt, davon waren noch einmal 1059 Stimmen ungültig (0,88 Prozent). Zum Vergleich: Adolf Sauerland hatten im Februar mehr abgewählt (129.626) als am 17. Juni überhaupt zur Urne gegangen sind. Das ist die niedrigste Wahlbeteiligung in Duisburg seit der kommunalen Neuordnung 1975.
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Das beste Ergebnis hat Sören Link übrigens in Walsum geholt: 62,08 Prozent. Kein Wunder: Der gebürtige Hamborner lebt mit seiner Partnerin Sonja Bartsch in Walsum, den Walhkreis Duisburg-Nord gewann er bei den Landtagswahlen 2005 und 2010 mit deutlichem Vorsprung. Nach seinem Einzug in den Düsseldorfer Landtag war er der jüngste Abgeordnete dort. Am schlechtesten schnitt der 35-Jährige bei der OB-Wahl im Bezirk Mitte ab: Dort votierten "nur" 41,74 Prozent der Wähler für ihn. Zum Porträt Ein Link für Duisburg.
Verluste der CDU stadtweit bei 23,51 Prozent
Stadtweit hat die CDU im Vergleich zur Kommunalwahl 2009, 23,51 Prozent der Stimmen verloren. Damals wurde Amtsinhaber Adolf Sauerland mit 44,7 Prozent für weitere sechs Jahre als OB gewählt. Sein Kontrahent Jürgen C. Brandt (SPD) holte bei der Wahl am 30. August 2009 38,2 Prozent der Stimmen. Die SPD konnte bei dieser Wahl 10,09 Prozent mehr Wähler auf ihre Seite ziehen als noch 2009. Zugewinne (+1,06%) verbuchten auch die Grünen, die Linke sammelte hingegen 3,42 Prozent weniger Stimmen ein, als noch 2009.
Über den Verlauf des Wahlabends im Duisburger Rathaus haben wir außerdem in einem Live-Ticker berichtet.
Wo die Kandidaten ihre Stimmen geholt haben:
Kandidat | Gesamt-Ergebnis |
| Ergebnis nach Stadtbezirk | |||||
Hamborn | Homberg/Ruhrort/Baerl | Meiderich/Beeck | Mitte | Rheinhausen | Süd | Walsum | ||
Sören Link (SPD) | 48,30 % | 57,25 % | 42,12 % | 55,94 % | 41,74 % | 48,87 % | 43,40 % | 62,08 % |
Benno Lensdorf (CDU) | 21,12 % | 19,17 % | 25,19 % | 17,97 % | 21,88 % | 17,75 % | 25,93 % | 16,43 % |
Ingrid Fitzek (Grüne) | 5,65 % | 3,64 % | 4,84 % | 3,51 % | 7,37 % | 5,82 % | 6,72 % | 3,92 % |
Barbara Laakmann (Linke) | 2,17 % | 2,31 % | 1,89 % | 2,24 % | 2,61 % | 2,89 % | 1,30 % | 1,72 % |
Rudolf Kley (Bürger Union/Freie Wähler) | 0,63 % | 0,50 % | 0,45 % | 1,82 % | 0,51 % | 0,45 % | 0,53 % | 0,40 % |
Harald Lenders | 2,33 % | 1,41 % | 6,56 % | 1,81 % | 1,53 % | 3,46 % | 1,62 % | 1,63 % |
Ahmet Peter Siegel | 0,49 % | 0,36 % | 0,66 % | 0,31 % | 0,60 % | 0,59 % | 0,44 % | 0,36 % |
Rolf Karling | 0,72 % | 0,90 % | 0,69 % | 0,72 % | 0,53 % | 1,22 % | 0,53 % | 0,52 % |
Michael Rubinstein | 11,58 % | 7,99 % | 10,50 % | 8,81 % | 15,84 % | 11,83 % | 11,95 % | 7,59 % |
Sascha Miskov | 0,74 % | 0,49 % | 0,43 % | 0,55 % | 0,53 % | 0,67 % | 1,34 % | 0,86 % |
Frank Koglin | 1,01 % | 0,80 % | 1,10 % | 0,77 % | 1,67 % | 0,90 % | 0,74 % | 0,57 % |
Richard Wittsiepe (BI Neuanfang Duisburg) | 3,55 % | 3,38 % | 3,24 % | 3,02 % | 3,96 % | 3,87 % | 3,89 % | 2,27 % |
Jörg Uckermann (pro NRW) | 1,72 % | 1,80 % | 2,34 % | 2,52 % | 1,24 % | 1,70 % | 1,61 % | 1,66 % |
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Wahlbeteiligung: | 32,84 % | 25,42 % | 32,41 % | 25,38 % | 35,63 % | 34,17 % | 42,46 % | 29,44 % |