Duisburg. . Die Ankündigung der Universität Duisburg-Essen, dass die Fakultät für Mathematik vom Duisburger Campus nach Essen verlegt werden soll, stößt bei Alumni des Fachbereichs auf Widerstand. Zudem sehen nun auch der Dekan sowie der Fakultätsrat den Sachverhalt sehr skeptisch.

Im Streit um die Verlegung der mathematischen Fakultät vom Campus Duisburg zum Campus Essen zum kommenden Wintersemester meldet sich jetzt auch der Alumni-Verein des Fachbereichs Mathematik zu Wort:

„Mit großer Sorge und Unverständnis verfolgen die Mitglieder des Vereins den angedachten Umzug der Mathematik zum Campus Essen“, heißt es in einem Offenen Brief an Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke. Die ehemaligen Studenten rechnen mit dramatischen Folgen für den mathematischen Forschungs- und Ausbildungsstandort und sehen sich „um die Früchte ihrer Arbeit gebracht“.

„Wir können nicht verstehen, warum das Rektorat die in einem einstimmigen Votum des Fakultätsrates Mathematik hervorgebrachten ernsten, insbesondere die Lehre betreffenden Bedenken gegen eine Zusammenlegung, in der Außendarstellung marginalisiert.“

In Essen sind bislang die Lehrerausbildung und ein Bachelor-Studiengang Mathematik angesiedelt. Hier studieren etwa 4000 Studenten. Demgegenüber stehen 400 Studierende, die in Duisburg für die Studiengänge Wirtschaftsmathematik, Technomathematik und Mathematik eingeschrieben sind. Doch während die Essener die Zusammenlegung begrüßen, sehen die Duisburger keine Vorteile – im Gegenteil.

Dekan fürchtet eine Schwächung des Studiengangs

„Ein Umzug schwächt unseren Studiengang. Alle Anwendungsfächer der Mathematik wie Physik, Wirtschaftsmathematik und Ingenieurswissenschaften sind in Duisburg angesiedelt. Unsere Studenten müssten künftig ständig pendeln,“ ärgert sich Arnd Rösch, der Dekan der mathematischen Fakultät Duisburg.

Für die Hochschulleitung stand die räumliche Zusammenlegung der Mathematiker schon lange fest. „Wenn die Kollegen nur ein paar Türen entfernt forschen und man sich regelmäßig auf dem Flur oder in der Teeküche begegnet, kann sich dies sehr positiv auf das Forschungsklima in einem Fach auswirken“, erklärte Uni-Rektor Ulrich Radtke Anfang April auf Nachfrage der WAZ, als die Redaktion von der geplanten Zusammenlegung erfuhr. Seither ist der Protest gegen die Entscheidung des Rektorats groß. Studenten sammeln Unterschriften für den Erhalt des Standorts Duisburg, der Schulausschuss der Stadt Duisburg beschäftigte sich mit dem Thema.

Die Uni im Cinemaxx

Foto: Jakob Studnar
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Professor warnt vor "großem Fehler"

Jetzt warnt der Alumni-Verein: „Shuttlebus und Stundenplangestaltung sind dann nur schwacher Trost für Studierende mit den Neben- oder Anwendungsfächern Physik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Schwerpunkten in Logistik, Finanzmathematik und Teilen der Informatik. Bewährte Kooperationen zwischen Duisburger Mathematikern und Vertretern dieser Fächer werden existenzbedrohenden Belastungen ausgesetzt. Inhaber mathematischer Lehrstühle werden dadurch motiviert, nach Alternativen in anderen Hochschulen Ausschau zu halten, potenzielle Studierende von vornherein abgeschreckt, so dass auch sie sich anderen Hochschulen zuwenden werden. Die Abbrecherquote wird steigen und somit wird es langfristig weniger Absolventen in der Region geben.“

„Wir halten das für einen großen Fehler und fordern den Erhalt der jetzigen zwei Standorte“, sagte Heiner Gonska der WAZ. Der 63-jährige Duisburger ist Professor für Mathematische Informatik lehrt seit 1993 am Campus Duisburg und ist Mitglied des Fakultätsrates der Mathematik. In diesem Rat sitzen Professoren, Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter aus Essen und Duisburg.