Duisburg. An der Uni Duisburg-Essen tobt ein Streit um die mathematische Fakultät: Die Fakultät soll komplett an den Campus Essen verlegt werden; Tausende Studenten protestieren gegen den geplanten Umzug. Jetzt fordert auch die Stadt den Erhalt des Standortes in Duisburg.

Die Stadt fordert in einem Schreiben an den Rektor der Universität Duisburg-Essen, Prof. Radtke, den Erhalt der mathematischen Fakultät am Campus Duisburg.

Bürgermeister Benno Lensdorf und Stadtdirektor Peter Greulich erinnern an „bereits einseitig zu Lasten des Campus Duisburg vollzogene Verlagerungen von Fachbereichen, Studiengängen und Instituten“, die schmerzlich aber nachvollziehbar gewesen seinen. Die aktuellen Planungen zur Fakultät der Mathematik hätten sie aber geradezu „entsetzt“. Sie widersprächen den Zielen der Fusion, klare und eindeutige Campusprofile zu schaffen. Techno- und Wirtschaftsmathematik seien eindeutig dem Duisburger Campusprofil zuzuordnen.

SPD, Grüne und Linke wollen Resolution einbringen

SPD, Grüne und Linke werden in den Schulausschuss am Freitag eine gemeinsame Resolution einbringen, die ebenfalls die Verlagerung der Mathematik-Fakultät ablehnt und laut SPD auch die Zustimmung der CDU finden wird. Die Fraktionen fürchten u.a. den Wegfall weiterer Studiengänge und eine Schwächung des Bildungsstandortes Duisburg.

Studis reden Klartext

Cem (28), 8. Semester VWL:
Cem (28), 8. Semester VWL: "Am Anfang waren die Vorlesungen total überfüllt. Und manche Klausuren können nur einmal jährlich geschrieben werden, nicht einmal pro Semester. Da verliert man viel Zeit. Dafür ist die PC-Ausstattung in der Bibliothek gut." © WAZ FotoPool
Simon (30), 6. Semester WiWi:
Simon (30), 6. Semester WiWi: "Das Bachelor-Studium lässt keinen Platz für etwas anderes. Man muss kontinuierlich lernen, auch am Wochenende, auch abends. Aber ich habe es so gewollt, aus meinem früheren Beruf als Bankkauffrau wollte ich ‘raus." © WAZ FotoPool
Mneg (22), studiert Germanistik in Peking:
Mneg (22), studiert Germanistik in Peking: "Ich bin seit Herbst 2010 hier als Austausch-Studentin. Mir gefällt die Uni gut. Die meisten Kommilitonen sind nett. Also, fast alle. Am besten finde ich die Mensa, das Essen ist spitze." © WAZ FotoPool
Japeth (34), 6. Semester WiWi:
Japeth (34), 6. Semester WiWi: "Ich bin Vater einer Tochter. Ich habe sie hier an der Uni im Kindergarten. Das ist super. Wäre die Uni nicht so familienfreundlich, hätte ich nicht noch studieren können. In Kamerun habe ich früher in einer Bank gearbeitet." © WAZ FotoPool
Malte (25), studiert Primarstufe (Grundschul-Lehramt):
Malte (25), studiert Primarstufe (Grundschul-Lehramt): "Eigentlich nervt mich gar nichts an der Uni. Ich hätte ganz gern Lehramt nach dem Bachelor-/Master-System studiert, aber das fängt ja erst im Herbst an. Das Verschulte fände ich gut." © WAZ FotoPool
Jörn (23), Lehramt Sport und Mathe:
Jörn (23), Lehramt Sport und Mathe: "Ich bin froh, dass ich noch das Lehramt-Studium nach alter Art studieren kann. Ich habe mich auch extra darum bemüht, das war für die Wahl des Studienorts entscheidend." © WAZ FotoPool
Yeter (23), 6. Sem. Lehramt Germanistik:
Yeter (23), 6. Sem. Lehramt Germanistik: "Die Toiletten sind eine Zumutung. Die meisten sind sanierungsbedürftig, dreckig und kaputt. Die Türen kann man oft nicht schließen. Gut sind nur die neuen Klos im Audimax." © WAZ FotoPool
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