Duisburg.. Der Streit über den geplanten Umzug der mathematischen Fakultät zum kommenden Wintersemester nimmt an Schärfe zu: Der Unmut in der Studentenschaft der Uni Duisburg-Essen (UDE) ist groß. Nun sammeln die Mathe-Studenten Unterschriften gegen den Wechsel nach Essen und planen weitere Aktionen.
Der Streit über den geplanten Umzug der mathematischen Fakultät zum kommenden Wintersemester vom Campus Duisburg nach Essen nimmt an Schärfe zu: Der Unmut in der Studentenschaft der Uni Duisburg-Essen (UDE) über dieses Vorhaben ist groß. Über 1200 Unterschriften wurden bereits auf einer Protestliste gesammelt. Im Internet-Netzwerk Facebook hat sich eine Gruppe von Gegnern gebildet, die Hunderte Unterstützer hat. Die Rede ist dort von einer „Zwangs-Deportation“.
Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke hatte am Freitag in einer Pressemitteilung erneut betont, dass die Zusammenlegung erfolgen werde – und zwar am Ort der UDE-Lehramtsausbildung in Essen. „Das räumliche Zusammenführen der Fakultät für Mathematik stand schon lange auf der Agenda der Hochschulleitung.“ Die dadurch entstehende räumliche Nähe der Kollegen könne sich sehr positiv auf das Forschungsklima in einem Fach auswirken, so Radtke.
Bislang fehlten am Campus Essen die Räume
Gescheitert sei dieses Vorhaben bislang an den fehlenden räumlichen Voraussetzungen in Essen. Nun sei aber, so Radtke, ein Gebäude nahe dem Campus Essen ausgewählt. Es werde derzeit auf seine Tauglichkeit hin überprüft.
Uni-Prorektor Prof. Dr. Franz Bosbach sagt mit Blick auf die Studenten der Mathematik (Bachelor), Technomathematik und Wirtschaftsmathematik, die bislang noch in Duisburg lernen: „Wenn alles so kommt wie geplant, werden sie spätestens im Sommersemester 2013 in Essen unterrichtet. Wenn sie weitere Anwendungsfächer wie Elektrotechnik oder Maschinenbau studieren, die in Duisburg verortet sind, wird bei der Stundenplan-Gestaltung darauf Rücksicht genommen.“
Öffentlich hatten sich bereits die Mathe-Professoren gegen den Umzug ausgesprochen. Ein einstimmiges Votum dagegen wurde im Fakultätsrat gefällt. „Wir wollen nicht einfach übergangen werden“, erklärte der in Duisburg lebende Mathematik-Professor Heiner Gonska auf WAZ-Anfrage. Er wünscht sich, dass die Diskussion über die Zukunft der Fakultät auch jenseits der Universität in der Öffentlichkeit geführt wird. „Die Stimmung ist schlecht – bei Professoren und Studenten. Es muss etwas passieren – und zwar schnell.“