Duisburg. .

Das Gesicht versteckt hinter dem Sichtschutz eines Astronautenhelms, der Körper verpackt in einem blauen Raumanzug und in der Hand ein Weltraumwerkzeug – so ging es für mutige Kinder am Samstagmorgen vom Ludwigforum aus auf eine Phantasie-Reise ins All. Denn im Innenhafen können Kinder von vier bis zehn Jahren derzeit zum Mars fliegen. Natürlich nur allein und nicht in Begleitung der Eltern, denn in einem Raumschiff ist nicht viel Platz.

Die ersten glücklichen Astronauten erstürmten am Samstag die Ausstellung „Space For Kids“. Bei strömendem Regen und frischen Temperaturen freuten sich die kleinen Weltraumforscher, ihre Raumschiff-Reise drinnen im Trockenen antreten zu können. Die Erlebnisausstellung ist der Höhepunkt des 14. Kinderkulturfestivals, das in dieser Woche läuft.

„Habt ihr Lust mit auf den Mars zu fliegen?“, fragt Weltraum-Reiseleiter Tim Philippsen seine 30 jungen Astronauten. „Ja“, tönt die Antwort der aufgeregten Kinder. „Dann müsst ihr zuerst eure Raumanzüge anlegen“, erklärt der Mentor seiner Gruppe. Etwa 20 Minuten später hat auch der letzte Weltraumfahrer Blaumann, Helm, Handschuhe und Schutzschuhe angezogen. Dann geht es los. Die Kinder werden in Abflugposition gebracht. Im Liegen und mit nach oben gestreckten Beinen starten die Astronauten in einer rasenden Geschwindigkeit in Richtung Mars.

Kleine Forscher auf dem Mars

„Ein Asteroid“, schreit ein Junge und starrt auf die Leinwand, auf der die Sterne vorbeiziehen. Doch dann ist alles schon wieder vorbei. Sie sind in Windeseile auf der Marsoberfläche gelandet. „Jeder bekommt jetzt einen Hammer von mir und muss Gesteinsproben vom Mars nehmen“, erklärt Teamleiter Philippsen. Die jungen Forscher stürmen auf die karge, steinige Oberfläche des Roten Planeten und beginnen emsig mit ihrer Arbeit. Die stille Atmosphäre des Mars wird von lautem Hämmern erfüllt. Ganz in ihre Arbeit vertieft, hören nur wenige Kinder die Warnmeldung: „Sauerstoff-Verlust, eine Schraube hat sich gelockert, alle müssen in die Raumstation“. Die Gruppenleiter schicken die Kinder schnell in Sicherheit.

In der Raumstation angelangt, haben diese nun Zeit ihre Gesteinsproben auszuwerten und Experimente durchzuführen. Hier können sie Meteoriteneinschläge nachstellen, Marsgräben bauen oder Marsluft herstellen. „Alter Schwede, das sieht aus wie ein Berg“, ruft einer der jungen Astronauten aus. Er hat sich mit zwei anderen Jungen den Mars-Sand der Forschungsstation geschnappt und modelliert die Oberfläche des Planeten nach.

Astronaut werden

Draußen im Regen scharren schon die Eltern der Forscher mit den Füßen. „Das Raumschiff hat wohl Verspätung“, lacht Christiane Scheffels, die ihre Söhne Konrad (7) und Falk (5) abholt. Seit Tagen freuen sich die beiden auf die galaktische Ausstellung. Als sie nach der einstündigen Reise herauskommen, stürzt sich der kleine Falk gleich aufs Dreirad. Sein großer Bruder strahlt, als er der Mutter einen Mars-Stein zeigt, den alle mitnehmen durften: „Guck mal Mama, der leuchtet grün im Dunkeln“.

Auch Lucjan Duda (6) hat das Abenteuer sehr gefallen. „Ich hab’ mit einem Hammer Steine kaputt gemacht“, meint er, „das war schwer, aber hat auch Spaß gemacht.“ Er erzählt, dass es auf dem Mars zwar nur Krater, Steine und kein Wasser gäbe, aber trotzdem will er unbedingt noch einmal dorthin. „Ich will Astronaut werden“, verkündet er seiner Mama.

Weitere Flugtermine

Noch bis 3. Juli steigen beim 14. Kinderkulturfestival die Weltraumflüge. Individualreisende können Montag bis Freitag um 14.30 und 16 Uhr am Ludwigforum abfliegen. Am Samstag startet das Raumschiff um 12, 13.30, 15 und 17.30 Uhr, Sonntag jeweils eine Stunde früher. Anmeldungen im Festivalbüro: 0203/283 2019. Weitere Infos zum Festivalprogramm gibt es unter www.kinderkulturfestival.de