Holzwickede.

Der Kabarettist Erwin Grosche begibt sich in Holzwickede auf unbekanntes Terrain: Zum diesjährigen Krimifestival Mord am Hellweg steuert er eine Kurzgeschichte bei. Bis jetzt war Grosche vor allem als Kinderbuchautor in Erscheinung getreten. In den nächsten Monaten soll der Paderborner eine Mordgeschichte schreiben, die in der Emschergemeinde spielt.

Zwei Tage verbrachte Grosche in dieser Woche in Holzwickede, um sich mit dem Ort vertraut zu machen und Eindrücke für seinen Krimi zu sammeln. Auf der Suche nach einem Tatort lief der Grosche durch die Fußgängerzone und fuhr markante Orte um Holzwickede an. Auch wenn es in seinem Krimi natürlich eine Leiche geben wird, bleibt Grosche seinem wichtigsten Thema treu: Der Alltag reizt den Kabarettisten.

„Humor lässt sichnicht vermeiden.“

Also nahm er das ganz normale Leben in Holzwickede unter die Lupe, bummelte über den Wochenmarkt und ließ sich über die Qualität von Erbsensuppe und Wurstwaren in der Gemeinde auf den neuesten Stand bringen.

„Der Leser soll Holzwickede als Gefühl entdecken“, beschreibt der Autor seine Zielsetzung für die Kurzgeschichte. „Wenn ich etwas mache, ist es eins zu eins die Wirklichkeit — mit leichten Überhöhungen“, ergänzt Grosche verschmitzt.

Autoren, die eigentlich nicht im Krimigenre zu Hause sind, zur Abwechslung Geschichten über Mord und Totschlag schreiben zu lassen, ist die große Neuerung bei Mord am Hellweg in diesem Jahr. Das Krimifestival, das im Herbst dieses Jahres in die sechste Runde geht, setzt in vielen Städten „fachfremde“ Schriftsteller ein. Diese Grenzgänger sollen Krimis aus einem anderen Blickwinkel erzählen. Dafür werden jedem Schriftsteller etwa zwölf Seiten für eine Kurzgeschichte in der Anthologie eingeräumt, die rechtzeitig zum Festival im Herbst erscheint.

Die Autoren bekommen dieses Jahr bei Mord am Hellweg nicht nur eine Stadt in der Hellwegregion zugewiesen, auf die sie einen Mörder loslassen sollen, sie müssen den Mord an einem festgelegten Tag stattfinden lassen. „Ich bin schon sehr gespannt, welche Taten uns an Muttertag, an Silvester und am Valentinstag erwarten“, sagt Festivalorganisator Herbert Knorr. Erwin Grosches Geschichte wird übrigens am 1. April spielen — was dem Humoristen natürlich entgegenkommt.