Duisburg. . Sie zocken ihren “Kindskollegen“ die Handys ab, sie schlagen und bedrohen Jugendliche. Auch in Duisburg gibt es etliche junge Gewalttäter. Damit 31 von ihnen noch die “Kurve kriegen“, hat das Land ein Pilotprojekt aufgelegt, das auffällig gewordene Kinder bewahren soll, Intensivtäter zu werden.
31 Kinder und Jugendliche aus Duisburg werden derzeit im Pilotprojekt „Kurve kriegen“ betreut. Das gaben Vertreter der Polizei am Dienstag bei der Sitzung des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung im Rathaus bekannt. Mit Hilfe dieser vom NRW-Innenministerium angestoßen Präventionsinitiative sollen nicht nur junge Straftäter dabei unterstützt werden, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, auch den Eltern der Betroffen wird von Kräften der hiesigen Polizei und der Jugendhilfe Rat und Hilfe angeboten.
Die ersten Probanden dieses Pilotprojektes stehen seit Ende 2011 unter Betreuung. 31 sind es aktuell. 30 davon sind Jungen, nur ein Mädchen gehört dazu. Die Altersstaffelung sieht so aus: ein 9-Jähriger, drei 10-, vier 11-, fünf 12-, zehn 13- und acht 14-Jährige. Jeder von ihnen hat mindestens entweder eine Gewalttat oder drei Eigentumsdelikte begangen. Zudem muss eine schlechte Sozialprognose durch Polizei und pädagogische Fachkräfte vorliegen.
Die Teilnahme beruht trotz allem auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Deswegen hat es laut Klaus Kemper, dem Leiter des Kommissariats Prävention/Opferschutz, auch schon Teilnehmer gegeben, die nach einem verheißungsvollem Start plötzlich abgesprungen sind. „Trotz dieser Einzelfälle wurde das Projekt bislang insgesamt sehr gut angenommen“, erklärte Kemper.
Als Maßnahmen wartet auf die Kinder und Jugendlichen zum einen die direkte Betreuung durch eine pädagogische Fachkraft, aber auch die Teilnahme an einem Anti-Aggressions-Training oder Aktivitäten in Sportvereinen und Freizeiten.