Duisburg. . Zum 25. Mal fand am Freitag im Internationalen Zentrum im Innenhafen in Duisburg der VHS Pflanzen - Tauschmarkt statt. Dabei gibt der Arbeitskreis Stadtgrün an der Volkshochschule im Tausch oder gegen eine Spende Pflanzen für naturnahe Stadtgärten oder Balkone ab.
Erika Schwabe hat heute Kapuzinerkresse, Heidekraut und einige Tütchen voller Samen mitgebracht und am Eingang abgegeben. Ihr Wunschobjekt der Begierde, das sie dafür mitnehmen will, hat die Frau aus Duissern auch schon ausgeguckt: Es ist die Walderdbeere, die da eingetopft auf einem der Tische steht und künftig den Balkon oder aber den Hofgarten von Frau Schwabe verzieren soll.
Willkommen auf dem Pflanzentauschmarkt, zu dem der Arbeitskreis Stadtgrün der Volkshochschule gestern Nachmittag bereits zum 25. Mal eingeladen hatte. Rund 200 Interessierte stöberten in den Räumen des Internationalen Zentrums am Flachsmarkt nach seltenen Tomatensorten oder selbst gezogener Zitronenmelisse. Fast alle taten dies mit Erfolg.
In der Gärtner-Szene bekannt
Die Pforten zur Börse öffnen sich erst um Punkt 16 Uhr – und das trotz der langen Menschenschlange, die sich seit einer halben Stunde im Eingangsbereich gebildet hat. Und die von Minute zu Minute länger wird. Dr. Rainer Guttmann nimmt es aber mit der Einlasszeit ganz genau. „Vorher waren wir mit dem Aufbau noch gar nicht fertig“, sagt der 62-jährige Ungelsheimer.
Guttmann ist nicht nur der Koordinator dieser Veranstaltung, er ist auch eines von noch zwei verbliebenen Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises Stadtgrün. Der existiert nun schon seit 1984. Vier Jahre später fand dann auch schon die Premiere dieser Tauschbörse statt. Damals noch in einem VHS-Kursraum. Später, als der Zuspruch größer wurde, sogar im Foyer. Und traditionell steigt der Tauschtag immer am ersten Freitag im Mai. Die Garten- und Pflanzenfreunde der Region wissen das.
„Unsere Interessensschwerpunkte gehen querbeet“
Jeder, der hineinkommt und etwas als Tauschobjekt mitgebracht hat, bekommt zunächst eine Art Gutschein ausgehändigt. „Wie viele man bekommt, hängt vom bisherigen Pflegeaufwand und der Qualität der Pflanze ab“, erklärt Guttmann. Er und seine Mitstreiter achten genau darauf, dass möglichst Pflanzen für naturnahe Gärten mitgebracht werden. „Deshalb mussten wir einer Dame mit einer riesigen Zierblume auch sagen, dass so etwas nicht geeignet ist“, sagt der gelernte Biologe und frühere VHS-Beschäftigte Guttmann.
Wichtig ist, dass jede mitgebrachte Pflanze möglichst mit einem Namensschild ausgestattet ist. „Ansonsten müssen wir die Bestimmung hier schnell vor Ort vornehmen.“ Das klappe auch meistens, da viele verschiedene Expertinnen und Experten zum Team gehören. Oder wie Guttmann es formuliert: „Unsere Interessensschwerpunkte gehen querbeet.“
Rund 25 Mitglieder zählt die Gruppe, davon beteiligen sich 15 sehr rege am Arbeitskreis-Alltag. Sie sind es auch, die nun beim Tauschmarkt hinter den Tischen stehen und das Gespräch suchen. „Genau deshalb komme ich nämlich auch hierher: wegen der vielen guten Tipps“, bestätigt Hobby-Gärtnerin Erika Schwabe, die mit dem Arbeitskreis auch schon lehrreich Wanderungen unternommen hat. Sie war heute zum neunten Mal hier. Nächstes Jahr tauscht sie bestimmt wieder. . .
Meiderich miteinander - immer wieder
