Duisburg. . Waschen, Legen, Fönen und frisch zubereitete Köstlichkeiten – im Duisburger Café „Glück“ funktioniert das Tür und an Tür. In diesem ungewöhnlichen Ambiente vermittelte der künftige Fernsehkoch Thomas Waschkat jetzt die hohe Kunst der Sterneküche.
Das „Glück“ auf der Obermauerstraße ist Friseursalon und Café in einem. In diesem ungewöhnlichen Ambiente lud Sternekoch Thomas Waschat am Samstagabend zum Unterricht.
Rosa Tapeten, eine Front in Schaufenster-Optik, Sessel mit flauschigem Überzug, ein großer Kronleuchter über der Theke und der Friseursalon gleich nebenan. Das Café Glück bietet ein ganz eigenes Ambiente. Kunst liegt irgendwie in der Luft. Im Mai haben die Friseurmeisterin Christiane Alt und Birgit Pollok ihr gemeinsames Friseurcafé eröffnet. „Ich war von Anfang an überzeugt, dass es klappt“, erinnert sich Christiane Alt.
Die beiden Bereiche sind nur durch eine dünne Glastür getrennt. Auf der einen Seite wird gewaschen, geschnitten, gefärbt und getönt, auf der anderen gibt es frisch zubereitete Suppen und Kuchen. „Es funktioniert ganz prima“, zieht die Friseurmeisterin nach acht Monaten ein erstes Fazit. Am Samstag hatten die Inhaberinnen sich eine besondere Aktion ausgedacht.
Die beiden konnten Thomas Waschat, der in Bruckhausen eine eigene Kochschule betreibt und demnächst als „der Pottkoch“ für den WDR vor der Kamera kochen wird, für einen zweistündigen Kochkurs gewinnen. Das Besondere: Waschats Kurse vermitteln ausschließlich theoretisches Wissen „Dieses ganze Vorgekoche mach den Leuten doch nur Angst“, sagt der Koch, den alle nur Tom nennen. Jeden seiner 26 Schüler begrüßt er an der Tür persönlich. An zwei großen, dunklen Holztischen liegen Papier und Stifte parat. Bei Wasser, Bier und Weißwein geht es vor allem um die „Basics“. Wie brate ich ein Stück Fleisch? Wie seziere ich einen Fisch? Welcher Wein passt zu welchem Essen? Wie stelle ich ein Menu zusammen? All die Fragen beantwortet Waschat mit Humor und großem Fachwissen. Zur Hilfe hat der sympathische Koch eine Tafel und Straßenmalkreide mitgebracht. Verhungern müssen seine wissbegierigen Schüler nicht. Bei Linsensuppe mit Lakritz und Forelle, einem Minzcouscous und eingelegten Muscheln fällt das Lernen nicht schwer. Im Hintergrund läuft Isländische Musik. Waschat selbst beschreibt die Kombination als „wirr“.
Der Koch möchte mit seinem Kochunterricht grundsätzliche Werte vermitteln. „Ich möchte zurück zum Haushalt, in dem Kuchen noch selber gebacken werden“, erklärt er. Am Ende des Abends erhält jeder Teilnehmer ein Küchendiplom. Darin heißt es: „Tom sagt, dass ich jetzt super kochen kann, denn Kochen ist aus immer ein wenig Glückssache.“