Duisburg. Eine graue Maus mit dem Charme eines Wartesaals in der Bahnhofshalle war die Mensa der Universität am Duisburger Campus bisher. In Kürze wird sie grün sein und auch so heißen. Ein Hamburger Kaffeeröster ist nicht ganz unschuldig daran.

Das Studentenwerk Duisburg-Essen und der Hamburger Einzelhandelsunternehmen „Tchibo“ sind mächtig gute Freunde. Und Freunde helfen sich. Jetzt baut das Studentenwerk die in die Jahre gekommene, mausgraue, kleine Mensa der Universität an der Bismarckstraße in Neudorf für stattliche 1,2 Millionen Euro um.

Und der Hamburger Freund Tchibo gibt der neuen Duisburg-Essener Freundin kostenlos farbenfrohe Tipps, wie sie es richtig anstellen muss, damit die nagelneue „Insgrüne Coffeebar“ wirklich schick und hipp werde – für die anspruchsvollen Damen und Herren Studierenden, aber auch für die sonstigen Besucher. Und vielleicht hat ja dann das Studentenwerk künftig auch mal Lust, leckeren Kaffee von Tchibo statt den der vielen lästigen Mitbewerber an der Bismarckstraße auszuschenken.

Vom Wartesaal zum Zauberwald

„Insgrüne Coffeebar“: So soll die massiv lindgrün aufgehübschte Mensa künftig heißen. Und wer den Werbeprospekt vom hanseatischen Freund Tchibo liest, der im übrigen nicht nur für Duisburg-Essen, sondern auch für jedes andere Studentenwerk in Deutschland dieses lindgrüne Raumgestaltungs-Angebot bereithält, der fragt sich, ob denn hier noch von der kleinen Souterrain-Mensa an der Bismarckstraße/Ecke Oststraße die Rede ist, oder vom Zauberwald, wenn es da heißt: „Raum zum Wegträumen, Tapetenwechsel mit Birken, Perspektiventausch auf der Liegewiese.“

Doch Petra Karst, die Sprecherin des Studentenwerkes ist realistisch und bodenständig: „Bislang war diese Mensa ein großer Wartesaal mit dem Charme einer alten Bahnhofshalle; jetzt wird mit Hilfe von Tchibo, die uns ein ausgearbeitetes Raumkonzept schenken, alles etwas in Form und Farbe aufgehübscht.“

Aber noch mehr: Das Studentenwerk selber baut am Eingang Oststraße einen gläsernen Wintergarten mit 27 Sitzplätzen an. Blickfang und neuer Eingang für die „Insgrüne Coffeebar“.

Mensa ist noch bis Juni/Juli geschlossen

Noch bis zum Juni/Juli bleibt die Mensa, die über 200 Sitzplätze verfügt, geschlossen. Wenn sie dann wieder öffnet, wird sie neben einer zusätzlichen Kasse, einem großen Sitz- und Aufenthaltsbereich auch ein „Séparée mit 27 attraktiven Sitzmöglichkeiten“ bekommen haben.

Und – Tchibo sei Dank – alles schaut so lustig altmodisch aus, als wäre es aus der deutschen 60er-Jahre-Kultserie „Raumpatrouille Orion“ herauskopiert. Fehlt nur noch Leutnant Tamara Jagelovsk, die an der lindgrünen Theke nicht die Angreifer aus dem All bekämpft, sondern das Essen zum Grundpreis von 1,10 Euro ausgibt. Denn das wird sie weiterhin bleiben: Eine „Relais-Mensa“, wo nicht gekocht, sondern wo Essen nur ausgegeben werden. Etwa 600 Stück pro Mittagszeit, immerhin.