Duisburg. Das Jobcenter hilft Arbeitssuchenden dabei, um die eigene Person besser zu vermarkten.
„Ich suche gerade nach einer geeigneten Stelle. Am liebsten würde ich in der Altenpflege, oder aber als Verkäuferin arbeiten“, sagt Rita Weddermann. Die 57-Jährige sitzt gemeinsam mit sieben weiteren Arbeitssuchenden im Computerraum des Vermittlungszentrums „Fit for Job“ und klickt sich durch die Jobbörsen. Begleitet und unterstützt werden sie von zwei Arbeitsvermittlern des Jobcenters.
Im August startete das Projekt in den Räumlichkeiten des Calderoni-Hochhauses in der City, bei dem rund zehn Personen eine intensive und individuelle Förderung bei der Arbeitssuche bekommen.
Seither haben 160 Personen daran teilgenommen, „gelernt wie man eine passende Stelle findet, eine Bewerbung richtig gestaltet und wie man sich bei einem Vorstellungsgespräch präsentieren sollte“, berichtet Norbert Maul, der Geschäftsführer des Jobcenters. Diese Art der Hilfe kenne Maul nun schon seit 30 Jahren. Dennoch dürfe man nicht unterschätzen, wie wichtig eine gute Bewerbung sei. „30 bis 40 Prozent der Einsendungen wandern schon nach dem ersten Blick des Personalmanagers in den Papierkorb.“
Moralische Unterstützung bei Absagen
Finanziert werden die mindestens zehn Sitzungen umfassenden Bewerbungstrainingsmaßnahmen vom Jobcenter. Und dieses bezahlt auch Papier, Umschlag und Briefmarken für die Bewerbungen. „Wenn es sein muss, dann zahlen wir dem Bewerber auch eine neue Dauerwelle. Wenn am Ende eine Einstellung erfolgt, dann ist das eine gute Investition“, sagt Maul.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Arbeitsvermittler nicht nur in der Vermittlung technischer Hilfeleistungen, wie etwa dem Scannen von Dokumenten und der Erstellung einer E-Mail-Adresse. „Unsere Leute leisten auch moralische Unterstützung. Häufig reagieren die Kunden mit Resignation auf Absagen. Hier antworten wir auf jede Absage mit zwei neuen Bewerbungen“, erklärt Maul.
"Mir bringt das Training hier viel"
Mittlerweile hat der dritte Betreuungsdurchgang begonnen. Zu den Kunden zählen im Wesentlichen drei Gruppen: Arbeitslose über 50 Jahren, Alleinerziehende und Minijobber. „Die Integrationszahlen geben dem Bewerbungscenter Recht“, sagt der Chef des Jobcenters stolz. Von den bisher 160 teilnehmenden Personen seien etwa 30 in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit vermittelt worden. Hinzu kämen weitere Arbeitsaufnahmen auf 400-Euro-Basis.
Rita Weddermann ist guter Dinge: „Mir bringt das Training hier viel – hoffentlich auch bald eine Anstellung.“