Duisburg. Ab 1. April beginnt wieder die Saison für die Stadtrundfahrten in Duisburg. Zwei Anbieter machen sich Konkurrenz und beide wünschen sich mehr Unterstützung bei Haltestellen für ihre Tour-Busse.
Sightseeing-Busse für Stadtrundfahrten sind keine Geländewagen: „Es ist nicht so, dass die Stadt uns Steine in den Weg legt, sie räumt sie aber auch nicht weg“, beklagt sich Stefan Tigges. Sein blauer Cabrio-Doppeldeckerbus bricht ab April nur noch sonntags zu Stadtrundfahrten auf.
Mit Werbe-Unterstützung von Duisburg Marketing (DMG) war Tigges im vergangenen Sommer mit seinen Ruhrgebiet-Stadtrundfahrten auch in Duisburg auf Tour gegangen. Mit Erfolg und weit über 1000 Fahrgästen. Etwas pikiert war damals allerdings das Duisburger Busunternehmen von Udo Scharf, das ebenfalls Stadtrundfahrten veranstaltete, aber zunächst ohne offizielle Marketingweihen.
In diesem Jahr scheint es umgekehrt: Tigges ist es, der sich gegenüber dem ortsansässigen Unternehmen eher benachteiligt fühlt. Doch das ist für ihn nicht einmal der Kernpunkt: Duisburg, so seine Kritik, tut zu wenig für den Tourismus, sprich konkret zur Unterstützung der – werbeträchtigen – Stadtrundfahrten und bremse Pioniere wie ihn aus, schrieb er an Stadtdirektor Peter Greulich. „Ich kann die Unterschiede beurteilen“, meint Tigges zur WAZ, der auch in Mülheim, Bottrop oder Essen mit seinen Cabrio-Bussen unterwegs ist.
Probleme am Hauptbahnhof
Seine konkrete Kritik: Die Stadt sperrt sich dabei, ihm die Nutzung von Haltestellen zu ermöglichen. Probleme gibt’s vor allem am Hauptbahnhof/Bahnhofsvorplatz und am Landschaftspark. „Die Gäste brauchen aber sichtbare Haltestellen“, meint der Veranstalter. Tigges hat daher seine Werktagsfahrten aus dem Programm gestrichen und schickt seinen Bus ab April bis Oktober nur noch sonntags um 11 und 14 Uhr auf die 90-minütige Tour.
Busunternehmer Udo Scharf, der ebenfalls sonntags seine „Duisburg Classic“-Tour anbietet, hat auch seine Probleme mit den Haltestellen, namentlich am Hauptbahnhof und am Schwanentor. Eine Zeit lang hatte er kurzerhand die DVG-Pausenhaltestelle an der Mercatorstraße genutzt, aber das wird ihm jetzt ebenso untersagt wie Tigges, der seinerseits zuvor den „Fehler“ gemacht hatte, um Erlaubnis zu fragen und direkt eine Absage bekommen hatte. Einen möglichen Haltepunkt am Hoist-Haus bleibt den Bus-Unternehmen auch verwehrt.
Schmucker Cabrio-Bus
Ein bisschen Konkurrenzgeplänkel der beiden Anbieter gehört natürlich dazu: Tigges lässt nicht unerwähnt, dass er als einziger Anbieter seinen schmucken Cabrio-Bus mit Sonnenbad-Chance auf Tour schickt, Scharf setzt derweil auf persönliche Stadtführer statt Infos vom Band und will alsbald auch mit einem Berliner Doppeldecker-Bus aufwarten, wenn auch ohne Schiebedach.
DMG-Chef Uwe Gerste, den als Duisburgs Imagepfleger die Stadtrundfahrten natürlich gut zupass kommen, achtet derweil darauf, dass er beide Anbieter gleichberechtigt im Veranstaltungsportal duisburg-nonstop aufführt. Für die Fragen der Haltestellen-Bereitstellung ist allerdings die Stadt zuständig.