Duisburg. . Die SPD geht mit Sören Link in die Wahl am 17. Juni. Die Nicht-Einigung auf einen gemeinsamen Bewerber als Oberbürgermeister-Kandidaten ist für Theo Steegmann vom Abwahlbündnis kein Beinbruch. Der CDU-Parteivorsitzende Thomas Mahlberg sieht hingegen schon das Rot-Rot-Grüne Ratsbündnis vor dem Ende.
„Wie befürchtet hat man sich nicht einigen können“, kommentierte Theo Steegmann (Abwahlbündnis) den Ausgang der Dienstagabend letztlich gescheiterten Gespräche über einen parteiübergreifenden OB-Kandidaten für Duisburg. Die Duisburger SPD hatte beim dem Treffen des OB-Wahl-Bündnisses aus SPD, Linken, Grünen, FDP und Bürgerinitiative Sören Link als ihren Vorschlag für die Wahl am 17. Juni benannt. Ob er gemeinsamer Kandidat mehrerer Parteien wird, ist allerdings mehr als fraglich.
Nun ist das Rennen wieder völlig offen
Weder FDP, noch Grüne, noch Bürgerinitative waren mit eigenen Kandidaten-Vorschlägen in die Runde im Rathaus gegangen. Lediglich die Linke hatte ihre Ratsfrau Barbara Laakmann benannt. Steegmann betonte, Sören Link und Barbara Laakmann halte er beide für „durchaus qualifizierte Kandidaten“, schloss aber nicht aus, das seine Initiative in den nächsten Tagen einen eigenen Bewerber ins Rennen schickt. Die Nicht-Einigung sei aber „kein Beinbruch“, dadurch habe der Bürger eine echte Wahl.
Kandidiert Rubinstein?
„Das hätte ich nicht erwartet“, sagte Michael Rubinstein (39) im NRZ-Gespräch zum SPD-Vorschlag. Mit Sören Link habe die SPD ihre eigenen hohen Anforderungen gebrochen und damit eine Chance vertan. „Es sollte jemand sein, der Führungserfahrung mitbringt und zudem kein SPD-Funktionär aus der ersten Reihe sein“, sagt Rubinstein, der sich selbst als OB-Kandidat ins Gespräch gebracht hat. Ob er jetzt kandidieren wird, ließ er aber noch offen. „Ich habe immer gesagt, ich bin bereit, will aber nicht spalten“. Er werde jetzt Gespräche führen. Der Name Sören Link sei nicht alternativlos. „Das ist nicht gerade der Neuanfang, den sich viele Duisburger erhofft haben“. Ingo Blazejewski
„Das war nicht anders zu erwarten“, erklärte Edith Fröse (Linke). Aus Sicht ihrer Partei sei es ander Zeit, dass eine Frau die Stadt führe, zumal die Dezernentenriege derzeit „komplett männlich“ sei. Ob es jetzt Wahlbündnisse zwischen Parteien und mehrere Kandidaten gebe werde, müsse in den nächsten Tagen geklärt werden.
Einen eigenen OB-Kandidaten („vielleicht mit etwas mehr Verwaltungserfahrung“) schließt auch Wilhelm Bies (FDP) nicht aus. Darüber müssten jetzt die Gremien der Liberalen entscheiden. Der Versuch, einen überparteilichen Bewerber zu finden, sei aber „ein Wert an sich“.
Auf seine Parteigremien verwies Dienstagabend auch Matthias Schneider (Grüne). Schon heute werde man sich zusammensetzen, in der nächsten Woche soll die Mitgliederversammlung das entscheidende Wort haben.
„Die SPD hat nie die Absicht gehabt, sich mit irgendeinem zu arrangieren“, ist CDU-Chef Thomas Mahlberg überzeugt. Das Ergebnis sei eine herbe Enttäuschung für alle Bürger, denen die Sauerland-Gegner vorm Abwahltag versprochen hätten, neue politische Wege zu beschreiten. Für Mahlberg ist jetzt auch die Fortsetzung von Rot-Rot-Grün im Rat „nicht mehr vorstellbar“.