Duisburg. . Mit der Kandidatur von Sören Link für den OB-Posten in Duisburg ist die erste Auflage der lokalpolitischen Casting-Show nun beendet. So geht das Bündnis, das sich noch nicht abschließend eingestehen will, gescheitert zu sein, nun mit zwei Kandidaten in den unnötigen Recall. Ein Kommentar von Ingo Blazejewski.
Duisburg sucht den Super-Oberbürgermeister, diese erste Auflage der lokalpolitischen Casting-Show ist seit Dienstagabend beendet. Die bunte wie breite Jury aus Rot-Rot-Grün-Gelb, Gewerkschaften und Bürgerinitiative mit einem Innenminister als Ober-Juror konnte keinen Gewinner küren. Alle, die man wollte, wollen nicht. Und die, die wollen, die will man nicht.
Das wirft kein gutes Licht auf Duisburg, auch wenn reichlich Namen durch die Manege geisterten, große wie kleine, die morgen aber allesamt ohnehin nur noch Schall und Rauch sein werden. Denn am Ende bleibt ein Kandidat, für dessen mutige Wahl man der SPD sogar noch auf die Schulter klopfen könnte, wenn sie sich denn nicht diese geballte Harmoniesucht und das selbst auserkorene Anforderungsprofil verordnet hätte.
Sören Link kennt die Stadt, er hat sich in seinen jungen Jahren bis in den Landtag hochgearbeitet und verdient sich dort in der Bildungspolitik seine Sporen. Warum nicht den Nachwuchs und frischen Wind ans Ruder lassen?
Aber er ist nun einmal auch jemand aus der ersten Reihe des SPD-Parteiapparats und Führungserfahrung kann er auch nicht vorweisen. So geht das Bündnis, das sich noch nicht abschließend eingestehen will, gescheitert zu sein, nun mit zwei Kandidaten in den unnötigen Recall, wie man das im Fernseh-Neudeutsch nennen würde.
Das Bemühen um einen gemeinsamen Kandidaten wird in ehrenvoller Erinnerung bleiben. Das Scheitern ist allerdings kein Grund abzuschalten. Mehrere Kandidaten verderben nicht den Wahlabend. Das Voting bleibt wie immer am Ende in der Hand des Zuschauers.