Duisburg. . Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Duisburg bietet psychisch kranken Menschen Hilfe an. Haben diese Probleme mit Betreuern, in Heimen oder Krankenhäusern, wird für sie eine Lösung organisiert.

Psychisch kranke Menschen haben meist schon genug Probleme mit sich selbst. Manchmal kommen aber Probleme mit Krankenhaus, Heim oder Betreuer noch obendrauf. Dann hilft die Beschwerdestelle für psychisch kranke Menschen in Duisburg.

Vier bis fünf Fälle werden hier seit 2003 monatlich betrachtet. Manchen reicht schon, Frust abgelassen zu haben, ernst genommen worden zu sein, manchmal wird ein großes Fass aufgemacht, dauert es Monate, bis alle Seiten gehört wurden, ein gangbarer Weg gefunden ist. Zur Not auch mit Hilfe des Amtsgerichts.

Fachkräfte, Betroffene, engagierte Bürger

Träger ist die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft. Dem Team, das aus Fachkräften, Betroffenen und engagierten Bürgern besteht, gehören Doris Löffler und Jessica Eul an. Löffler gehört zur PHG, die Diplom-Sozialwissenschaftlerin arbeitet in der Tagesstätte, betreut dort auch die Kontakt- und Beratungsstelle. Eul arbeitet als Sozialpädagogin im Wohnheim für psychisch kranke Menschen des Diakoniewerks. Bei Beschwerden, die den eigenen Arbeitgeber betreffen, ziehen sie sich zurück. Auch sonst gilt Verschwiegenheit. Ihnen Beispiele zu entlocken, ist fast unmöglich.

Menschen, die wegen eines akuten Geschehens im Krankenhaus landen, würden sich häufiger über Fixierungen beschweren. „Aber wenn sich deren Zustand normalisiert, wird auch das Verständnis für solche Maßnahmen größer“, sagt Löffler. „Die Mitarbeiter geben schließlich ihr Bestes, müssen den Patienten vor sich selbst und andere vor ihm schützen.“ Konflikte mit gesetzlichen Betreuern drehten sich häufig um Geld, um Anträge, Kontobewegungen. Auch hier arbeite das Gros „sehr gut und korrekt, den wenigen anderen gucken wir auf die Finger“, sagt Eul.

Probleme werden ernst genommen

Gelöst werden die Probleme in der Beschwerdestelle nicht, wohl aber ernst genommen. Und an die richtigen Adressen weitergereicht. „Psychisch Kranke erleben ja oft, dass sie nicht als seriös wahrgenommen werden“, beschreibt Eul. „Spinn mal weiter“, würden sie hören. Entsprechend hoch sei der Leidensdruck, „wir sind oft der letzte Strohhalm“, beschreibt Löffler. Immer fühlen sie mit, manchmal packt sie auch die Wut. Und am Ende ist es auch eine Art Qualitätsmanagement, dass sie und die Arbeitgeber sensibler macht für den eigenen Job.