Menschen mit einer psychischen Erkrankung brauchen einen geregelten Tagesablauf, aber auch fein dosierte Abwechselung.

Der Tag der offenen Tür ist so ein Anlass, an dem die Klienten des Sozialpsychiatrischen Zentrums Homberg (SPZ) mal die Sorgen des Alltags vergessen können.

Aber nicht nur diejenigen, die das Angebot der Einrichtung ohnehin schon kannten, sollten durch den Tag der offenen Tür erreicht werden. Selbstverständlich ging es der „Psychiatrischen Hilfsgemeinschaft Duisburg“ (PHG), die Träger der Einrichtung ist, auch darum, dass die Menschen im Stadtteil einen Einblick in die Arbeit des SPZ bekommen.

Fotoscheu durften die Gäste aber nicht sein, weil jeder abgelichtet wurde, der zur Tür herein kam. Später - beim Verlassen des Hauses - konnte man sein Bild an einer schicken Fotowand wiederfinden. Das schreckte aber niemanden ab. „Wir sind sehr zufrieden mit den Andrang“, bilanzierte Franz Pasel, Leiter des SPZ-Homberg.

Aber neben dem kleinen Rahmenprogramm stand die Arbeit der PHG in Homberg im Mittelpunkt. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das zentrale Konzept der Einrichtung, das sich in den unterschiedlichen Bereichen wiederfindet. „Unsere Klienten gehen nützlichen Tätigkeiten nach, die aber frei von Stress sind“, erklärt Pressesprecher Jürgen Mickley. Das heißt konkret, dass sie in der Küche, der Fahrrad- oder Papierwerkstatt des Hauses mitarbeiten können. „Arbeit ist ein ganz wichtiger Faktor für das menschliche Leben“, weiß Franz Pasel. Sie gibt dem Tag Rhythmus und Struktur, die Leute mit einer psychischen Störung dringend brauchen. Ganz zu schweigen davon, dass sie das Selbstwertgefühl enorm stärkt, wenn man etwas Handfestes geleistet hat.

Besonders deutlich wird das an der Fahrradwerkstatt, die vor einiger Zeit in den Kellerräumen eingerichtet wurde. Fünf Mitarbeiter reparieren dort an zwei Tagen die Woche Drahtesel. „Wir könnten die Werkstatt durchaus noch öfters betreiben“, sagt Uwe Kloetzing, der neben der Kontakt- und Beratungsstelle, die Werkstatt leitet.

30 Fahrräder müssen noch instand gesetzt werden, die als Spenden bei der SPZ landeten und drei Reparaturaufträge sind noch abzuarbeiten.