Duisburg. Das Traumzeitfestival in Duisburg steht kurz vor dem Aus. Nach dem Absprung des Sponsors RWE fehlen rund 230.000 Euro. Nun fordert Tim Isfort, künstlerischer Leiter des Festivals, in einem Brief eine Kampagne zur Spendensammlung.
Der Kampf um die Traumzeit geht weiter – allerdings auf unterschiedlichen Wegen. Tim Isfort, der 2008 die künstlerische Leitung übernommen hatte, hat gestern einen Brief geschrieben, der adressiert ist an die Landesregierung, den Kulturdezernent, die Ratsmitglieder und die Duisburger. Damit möchte Isfort „Mut freisetzen, sich in unserer Stadt aktiv an der Rettung der Traumzeit zu beteiligen“.
Er regt an, „eine gemeinsame von Politik und Festival getragene öffentliche Kampagne zu organisieren, einen Aufruf ,100 mal 1000 Euro’“. Das habe er schon 2011 den Verantwortlichen vorgeschlagen. „Eine große Geste wäre es sicherlich, wenn auch die politischen Verantwortlichen in Duisburg ein persönliches Zeichen setzen würden, indem sie z.B. in einen solchen ,Rettungsschirm für die Kultur’ einzahlen“, so Isfort.
Und von den Unternehmen in der Stadt werde in wirtschaftlich schwierigen Zeit nicht erwartet, Millionenbeträge zu spenden. Aber „fünfstellige Beträge“ dürfte ihnen die Kultur doch wert sein. Traumzeit könne 2012 stattfinden, so Isfort, im Moment reiche das Geld etwa für die Hälfte der bisherigen Festivalgröße. Er appelliert: „Lassen Sie uns gemeinsam investieren, dann werden die externen Besucher das Doppelte der Ticketeinnahmen an Kaufkraft in unsere Stadt bringen.“
Signale aus Düsseldorf
Kulturdezernent Karl Janssen betonte gestern gegenüber der WAZ, das Bekenntnis der Stadtspitze zur Traumzeit sei eindeutig. „Ich bin bekennender Fan aller vier Festivals, besonders der Traumzeit“, die für ihn mit Musik, Sommer und „wunderbarer Location“ verbunden ist. Allerdings sei das Festival von Anfang an nicht ausreichend finanziert gewesen. Kultur müsse zu 80 Prozent öffentlich finanziert werden, „das wäre auch eine Basis für Sponsoren“. Es gebe Signale aus Düsseldorf für einen Zuschuss.
Über die Zukunft des Festivals entscheide die Stadtspitze und letztlich der Rat „Ich werde mich für den Erhalt und die Stärkung der Traumzeit einsetzen“, so Janssen.
Traumzeit 2011