Berlin. . Zum 46. Mal findet die Internationale Tourismusbörse in Berlin statt. Mehr als 10.000 Aussteller präsentieren dort ab Mittwoch ihre Angebote. Rund 61 Milliarden Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für Auslandsreisen aus und sind damit Reiseweltmeister gab der Deutsche Reiseverband bekannt.

In der deutschen Tourismusbranche stehen die Zeichen auch in diesem Jahr auf Wachstum. Nach dem Rekord von 394 Millionen gewerblichen Übernachtungen im vergangenen Jahr erwarten die Branchenverbände für 2012 in den meisten Bereichen ein weiteres Plus zwischen zwei und drei Prozent. Er gehe davon aus, dass in diesem Jahr die Marke von 400 Millionen Übernachtungen durchbrochen wird, sagte der Präsident des Bundesverbands der deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, am Dienstag auf der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin.

"Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Jürgen Büchy. Die Vorausbuchungen und die Prognosen für den Sommer stimmten die Branche zuversichtlich, dass trotz der Staatsschuldenkrise die Bundesbürger nochmals mehr verreisen werden als bisher. "Der Start ins neue Jahr ist gelungen", sagte Büchy. Im Januar habe es bei den Buchungen im Vorjahresvergleich ein "deutliches Plus" gegeben, die Februarzahlen hinkten allerdings etwas hinterher.

Bundesbürger auch 2011 wieder Reiseweltmeister

Laut DRV-Präsident wurden die Deutschen auch 2011 ihrem Ruf als Reiseweltmeister gerecht. Knapp 61 Milliarden Euro gaben sie demnach für Auslandsreisen aus, so viel wie in keinem anderen Land. Zu den Zielen mit wachsenden Buchungszahlen zählten in Europa Spanien, die Türkei und Griechenland sowie bei den Fernzielen die Karibik, die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Wie Büchy machte auch Laepple die Aussichten für 2012 allerdings von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Beide kritisierten, dass sich die Reisebranche seitens der Politik immer neuen finanziellen Belastungen ausgesetzt sehe. Laepple nannte unter anderem Umweltzonen in Städten, die von Kommunen erhobene Bettensteuer, die Luftverkehrssteuer, die im vergangenen Jahr in Deutschland fünf Millionen Passagiere gekostet habe, und den Emissionshandel im Luftverkehr. "Die Belastungsgrenze ist erreicht", sagte Laepple.

Ägypten ist Partnerland der ITB

Die ITB als führende Messe der internationalen Reiseindustrie öffnet am Mittwoch. Bis Sonntag präsentieren 10.644 Aussteller aus 187 Ländern ihre touristischen Angebote. Partnerland in diesem Jahr ist Ägypten. Die Veranstalter erwarten wie im Vorjahr rund 170.000 Gäste, darunter 110.000 Fachbesucher.

Die im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 500 gesunkene Ausstellerzahl begründete Messe-Geschäftsführer Christian Göke mit einer "natürlichen Fluktuation". Sie hänge beispielsweise davon ab, ob sich eine Hotelkette insgesamt oder einzelne Häuser auf der ITB anmeldeten. Die 26 Messehallen seien komplett belegt, sagte Göke. Da in vielen Hallen die Nachfrage größer als das Platzangebot sei, gebe es in diesem Jahr so viele doppelstöckige Messestände wie noch nie. (dapd)