Duisburg. .

Das war schon ein echter Höhepunkt im Mercator-Jahr: Die Online-Ikone Jimmy Wales als Gastredner zum Mercator-Festakt!

Das alles perfekt von der Stiftung in der Salvatorkirche inszeniert, ausklingend mit einem edlen Empfang mit Häppchen an Luftballons und Walking-Diner im eigens aufgebauten Festzelt. Das war elitär, aber nicht nur, weil auch Bürger geladen waren. Lob auch für die Idee, Mercator und Wales als bahnbrechende Wissensvermittler ihrer Jahrhunderte zusammenzubringen.

Mehr miteinander reden

Das zeigt gleichzeitig, wo die finanziellen Mittel heute stecken: Nicht bei den Städten, sondern in der Wirtschaft, bei den Stiftungen. Mit 1,3 Millionen Euro finanziert die Stiftung Mercator ihre Veranstaltungen zum 500. Geburtstag ihres Namensgebers. Da kann im Rathaus Neid aufkommen, wo mühselig jeder Euro für das Festjahr zusammengekratzt wird. Nicht Neid allerdings, sondern atmosphärische Distanz hatten, so heißt es, in der jüngsten Zeit das Verhältnis zwischen Stadt und Mercator Stiftung, dessen Gründerfamilie Schmidt privat wie geschäftlich eng mit Duisburg verbunden ist, belastet. Die Stadt grummelte wegen fehlender Abstimmung und opulenter Alleingänge, die Stiftung war nicht zuletzt wegen der Loveparade und wegen Sauerland auf Distanz gegangen.

Nicht umsonst applaudierte Bürgermeister Lensdorf merklich und bewusst als erster, als Stiftungs-Geschäftsführer Lorenz beim Festakt die Verbundenheit zu Duisburg bekundete. Man will wieder mehr miteinander reden. Das ist gut so. Die Stiftung Mercator ist zwar vielfältig bundesweit und international aktiv, aber Stifter wie Namensgeber sind Duisburger. Das müsste noch stärker zu nutzen sein. Die Kompassnadel zeigt auf bessere Zeiten.

Festakt zu 500 Jahre Mercator

1/25