Duisburg. . Montagabend ist Spinning-Zeit an der Uni Duisburg-Essen. Halbmondförmig haben die 15 Kursteilnehmer gegenüber ihres „Vorradlers“ Jens Eißmann auf ihren grauen Drahteseln positioniert

Zur einer ausgedehnten Radtour lädt das Wetter derzeit nun wirklich nicht ein. Praktisch, dass man beim Spinning trotzdem ordentlich in die Pedale treten kann.

Am Vormittag haben im LD-Gebäude am Campus Duisburg noch die Köpfe geraucht. Die Klausurphase ist in vollem Gange. Prüfungen werden auch im eigentlichen Sportgebäude geschrieben. Keine zehn Stunden später surren die Schwungscheiben der sogenannten Spinräder (auch bekannt als Indoorbikes) im Gymnastikraum.

Montagabend ist Spinning-Zeit an der Uni Duisburg-Essen. Halbmondförmig haben die 15 Kursteilnehmer gegenüber ihres „Vorradlers“ Jens Eißmann auf ihren grauen Drahteseln positioniert. Er gibt per Mikrofon Kommandos. Manchmal müssen die Teilnehmer aus dem Sattel aufsteigen. „So und jetzt zwei Minuten halten“, gibt Eißmann vor.

Herzfrequenz unter ständiger Beobachtung

Beim Spinning gibt es neun verschiedene Fahrpositionen. Die Oberschenkel der Teilnehmer beginnen so langsam zu brennen. Der Schweiß fließt in Strömen. Einen angenehmen Gegenwind wie beim gewöhnlichen Radfahren gibt es hier nicht. Circa 0,75 Liter trinken die Teilnehmer während der Stunde.

Ihre Leistungsdaten können die fleißigen Strampler direkt ablesen. Jeder Teilnehmer hat zu Beginn des Kurses einen Pulsgurt bekommen. Die Ergebnisse der Messungen werden via Beamer direkt an die Wand projiziert. Unter dem Namen des jeweiligen Teilnehmers erscheint der Prozentwert der Maximalen Herzfrequenz. Dieser wird nach der Formel 220 minus Lebensjahre berechnet. Jeder Teilnehmer kann so Individuell arbeiten. „Die Anzeige hilft mir auch bei der Dosierung der Belastung“, erklärt der Kursleiter, der voll austrainiert und in seinem blauen Rennraddress wie ein Tour de France-Teilnehmer aussieht.

Musik als Unterstützung

Heute arbeitet die Gruppe zum großen Teil im orangenen Bereich: 80-85 % der maximalen Herzfrequenz. „So trainieren wir die Kraftausdauer“, erläutert Eißmann, der dazu drei Anstiege in die heutige Etappe eingebaut hat. Die Anstiege werden durch den Widerstand simuliert, den jeder Teilnehmer mittels eines roten Schlüssel an seinem Rad selbst einstellen kann. Unterstützt wird die schweißtreibende Arbeit mit Musik.

Geht es bergauf, kommt auf jeden Beat eine halbe Radumdrehung. Im Flachen dreht sich die Scheibe ein ganzes Mal. Die Musik ist immer auf das jeweilige Programm abgestimmt. Jens Eißmann hat mittlerweile 32 verschiedene Etappen in Petto. Nach exakt 52 Minuten endet die heutige Berg- und Talfahrt. Danach müssen noch die Muskeln gedehnt werden bis geduscht werden darf.