Duisburg.
Die Onlinefunktionen des neuen, elektronischen Personalausweises werden nur in den wenigsten Fällen aktiviert. Bundesweit lassen rund 70 Prozent der Inhaber von neuen Ausweisen den Chip direkt sperren, in Duisburg sind es sogar noch mehr.
51.600 Exemplare des neuen Ausweises wurden im Jahr 2011 allein in Duisburg erstellt, lediglich 20 Prozent davon sind internetfähig.
Durch den integrierten Chip können Internetnutzer ihre Behördengänge virtuell erledigen und sich bei Online-Einkäufen ausweisen und so besser vor Betrug schützen.
Zu wenig Kommunikation
Warum die Akzeptanz bei den Bürgern bisher fehlt, darüber kann Peter Hilbrands, Mitarbeiter des städtischen Presseamtes, nur spekulieren: „Wir wissen es auch nicht. Vielleicht sind die Möglichkeiten, die einem der neue Ausweis bietet, noch nicht transparent genug kommuniziert worden. Womöglich bestehen auch noch Bedenken, was den Datenschutz angeht“, erklärt er auf Nachfrage. „Ich denke aber, mit der Zeit wird die Akzeptanz steigen. So war es doch auch mit der Zahlung per EC-Karte und anderen technischen Neuerungen.“
Ganz unberechtigt sind die Zweifel der Bürger allerdings nicht. Hackern ist es bereits gelungen, an die Daten der Ausweisnutzer zu gelangen, wenn deren Kartenlesegerät nicht über eine eigene Tastatur verfügt. Experten betonen aber, dass selbst ein solches Lesegerät mehr Sicherheit bietet als die bisher üblichen Zahlungsmethoden.