Duisburg. . Unternehmer Krieger will auf dem Loveparade-Gelände ein gigantisches Möbelhaus bauen. Nachbarstädte wie auch IHK, Handwerkskammer und andere äußern Bedenken. Diese diskutiert nun die Duisburger Politik. Es geht nicht nur Ängste des Handels - sondern auch um die Qualität des Duisburger Stadtbilds.
Bedenken gegen das Bauvorhaben des Möbel-Riesen Kurt Krieger gibt es aus allen Richtungen: Die Städte Dinslaken, Düsseldorf, Oberhausen, Mülheim, Essen, dazu Einzelhandelsverband, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Umweltverbände wie BUND und Umweltforum, Privatpersonen und auch Krieger-Konkurrent Ostermann haben im Rahmen des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplans Bedenken unterschiedlichster Art geäußert.
In der nächsten Woche wird der Bedenken-Katalog den Ratspolitikern vorgelegt, am Dienstag dem Umweltausschuss, am Donnerstag dem Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr sowie der Bezirksvertretung Mitte.
"Der Kern des Masterplans ginge verloren"
Sowohl IHK als auch Handwerkskammer kritisieren, dass die Planungen der Stadt Duisburg mit der geplanten Ansiedlung von großflächigem Möbelhandel auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs dem bei der Vorstellung gefeierten Masterplan von Lord Norman Foster für die „Duisburger Freiheit“ widersprechen. „Der Kern des Masterplans ginge verloren“, so die IHK, wenn Krieger wie geplant zum Zuge käme. Mit dem Abgehen vom „qualitativ hochwertigen“ Foster-Plan, so die Handwerkskammer, werde eine „außerordentliche Chance für die Stadtentwicklung vergeben“.
Einzelhandelsverband und IHK kritisieren – wie schon mehrfach berichtet – das Krieger nach bisheriger Planung zugestandene zu große Randsortiment, also Waren, wie sie vor allem in der Innenstadt zu finden sind, etwa Glas, Porzellan, Heimtextilien. Gleichlautende Bedenken äußern auch die Vertreter einiger Nachbarstädte. Ein großer Teil der Anregungen und Bedenken wird aber erst im Zusammenhang mit einem folgenden Bebauungsplan diskutiert werden.
Schutz der Tierwelt
In diesem Zusammenhang wird es auch Schutzvorschriften für die Tierwelt geben. So sollen die alten Güterhallen zwischen November und Februar) abgerissen werden, um eine Gefährdung von Fledermäusen und Brutvögeln auszuschließen. Mögliche Nistplätze des Flussregenpfeifers müssen ab März durch „Absperrungen mit Bauzäunen vor Störungen durch den Baubetrieb geschützt werden“.