Duisburg. .

Mangel an Flächen, Sorge um sichere Energieversorgung, absehbarer Fachkräftemangel und vor allem beschwerliche und viel zu lange Genehmigungsverfahren, immer auch verbunden mit dem Risiko endloser Gerichtsprozesse – diesen Sorgen der heimischen Industrie stellte sich gestern NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigstberger (SPD) bei der IHK.

„Industriestandort oder Industrie stand dort“ hatten die Einlader, Industrie- und Handelskammer und Deutscher Gewerkschaftsbund in trauter Einheit, die Diskussionsrunde überschrieben, getragen von der Sorge um das wirtschaftliche Rückgrat der deutschen Wirtschaft und erst 2008/2009 bewährt als feste Stütze in der globalen Krise.

„Lippenbekenntnisse zur Bedeutung von Industrie, Verkehr und Logistik reichen nicht aus“, forderte IHK-Präsident Burkhard Landers ein klares Bekenntnis: „Investoren brauchen Sicherheit. Milliardenschwere Bauruinen und jahrelange Verzögerungen können wir uns nicht leisten.“

NRW-Wirtschaftsminister verspricht eine „dialogorientierte Wirtschaftspolitik“

„Nordrhein-Westfalen ist ein Industrieland, bleibt ein Industrieland“, versprach der Minister. Ziel der Landesregirung sei eine nachhaltige Industrie, ökonomisch erfolreich, ökologisch wie sozial ausgerichtet. Was Genehmigungsverfahren angehe, sei gerade bei Großprojekten „Transparenz von Anfang an“ erforderlich, eine „dialogorientierte Wirtschaftspolitik“.

Das war das Stichwort für Ulrich Grillo von den Grillo-Werken: Duisburg arbeite derzeit an einem neuen Flächennutzungsplan und in dem tauche eine Bekenntnis zur Industrie bisher nicht auf.

Grillos Forderung nach sicherer und bezahlbarer Energie unterstützte Klaus Pilger, Betriebsrat von Sachtleben, wo für viele Prozesse Strom und Dampf aus dem eigenen Braunkohlekraftwerk unverzichtbar sei. DGB-Chef Rainer Bischoff appellierte an die Unternehmen, noch stärker auszubilden, da in fast allen Branchen wachsender Personalbedarf absehbar sei.