Duisburg. Die Berichte über einen möglichen Verkauf der Stahlproduktion hatten für massive Unruhe in der Belegschaft von Thyssen-Krupp Steel gesorgt. Die Mitarbeiter wollen eine Orientierung des Konzern weg vom Stahl nicht hinnehmen. Betriebsratsvorsitzender Willi Segerath fordert klare Worte vom Vorstand.

„Stahlarbeiter verkauft man nicht, schon gar nicht für blöd“ – Willi Segerath, Betriebsratsvorsitzender bei Thyssen-Krupp Steel, forderte am Donnerstag klare Worte des Konzernvorstandes zur Zukunft der Stahlsparte.

Für massive Unruhe in der Belegschaft hatten Presseberichte über einen möglichen Verkauf der Stahlproduktion gesorgt. Hintergrund sind die massiven roten Zahlen im Zusammenhang mit dem Hüttenwerksneubau in Brasilien. Noch misstrauischer machte die Stahlkocher der soeben abgeschlossene Verkauf der Thyssen-Krupp-Edelstahlwerke an den finnischen Konzern Outokumpu. Das sei möglicherweise die „Blaupause“ für weitere Veräußerungen, warnte Segerath bei der gestrigen Betriebsversammlung vor 4000 Stahlarbeitern.

Und er machte zugleich klar, dass die Belegschaften der sechs deutschen Stahlstandorte eine Orientierung des Konzern weg vom Stahl nicht hinnehmen werden: „Wir Stahlarbeiter, ob in Dortmund, Finnentrop, Bochum, Siegen oder hier in Duisburg können nichts, aber auch nichts dafür, dass man unsere erarbeiteten Gewinne in Brasilien und Alabama versenkt hat. Wenn wir dafür verantwortlich gemacht werden, dann wehren wir uns mit aller Kraft und dann geht an allen Standorten gleichzeitig der Riemen von der Orgel.“

"Wir schützen unsere Hütten im Tal"

Die Thyssen-Krupp-Stahlwerke in Deutschland seien seit 20 Jahren Gewinnbringer für den ganzen Konzern und auch im letzten Quartal wieder mustergültig: 102 Mio Euro Gewinn vor Steuern habe man an den Hochöfen, Konvertern und Walzstraßen erarbeitet, erklärte Segerath.

Dagegen wurden im selben Zeitraum in den amerikanischen Werken 288 Mio Euro Verlust gemacht. Der Konzern brauche daher die Stahlsparte, die an ihren deutschen Standorten „ökonomisch, ökologisch und von der Qualität der Mitarbeiter“ Weltspitze sei. Klare Ansage an die Konzernspitze mit Berthold Beitz und Gerhard Cromme: „Wir schützen unsere Hütten im Tal und senden diese Botschaft auch in den Palast auf dem Hügel.“

Verhindert hat der Betriebsrat in den letzten Woche einen Wechsel der etwa 100-köpfigen Belegschaft der Blockbrammenstraße B 2 in Bruckhausen, die im April an die Essener VDM übergehen soll. Erreicht wurde laut Segerath, dass nur die Anlage den Besitzer wechselt, die Beschäftigten aber auch weiterhin zur Thyssen-Krupp-Belegschaft gehören werden. Mit VDM sei ergänzend ein Lohnwalzvertrag über 15 Jahre zur Lieferung von Vormaterial geschlossen worden.

5000 Stahlarbeiter streikten in Duisburg

Fast 5000 Stahlarbeiter treten bei Thyssen Krupp in Duisburg in einen WarnstreikFoto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Fast 5000 Stahlarbeiter treten bei Thyssen Krupp in Duisburg in einen WarnstreikFoto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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