Duisburg. .

HKM investiert 400 Mio Euro in die Erweiterung der Kokerei, Arcelor-Mittal 95 Mio in den Bau einer neuen Drahtstraße, Thyssen-Krupp 37 Mio Euro in die Neuzustellung eines Hochofens – Duisburgs wichtigste Branche macht sich zukunftssicher, und die wirtschaftlichen Rahmendaten geben den Entscheidern Recht.

Nach Einschätzung der Wirtschaftsvereinigung Stahl wird 2012 erneut ein gutes Stahljahr: „Den jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute zufolge wird die Konjunkturflaute in Deutschland aber nur kurz und nicht ausgeprägt ausfallen und voraussichtlich ab Sommer überwunden werden. Auch wird im Allgemeinen mit einem weiteren Zuwachs bei den Ausrüstungsinvestitionen gerechnet, die mit dem Stahlbedarf eng korrelieren“, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff, der Präsident der Wirtschaftsvereinigung.

Auch wenn sich die Verunsicherung auf den Märkten „noch nicht nachhaltig gelöst“ habe, stimmen Kerkhoff insbesondere die Signale zuversichtlich, die aus den wichtigsten Abnehmerbranchen gekommen sind: „Die Automobilindustrie erwartet für 2012 eine Pkw-Produktion auf dem Rekordniveau von 2011, die Maschinen- und Anlagenbauer gehen von weiterem Wachstum aus. Die Stahl- und Metallverarbeitende Industrie rechnet 2012 mit einem Produktionsplus von drei bis vier Prozent.“ In der Bauindustrie würden nicht nur für den Wohnungs-, sondern auch für den besonders stahlintensiven Wirtschaftsbau weitere Zuwächse erwartet.

Stahlproduktion soll 2012 stabil bleiben

Im Innern des Hochofens

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    Wenn auch im letzten Quartal 2011 die Stahlerzeugung um sechs Prozent zurückging, ist Kerkhoff von einer deutlichen Erholung der Branche überzeugt: „Die Stahlnachfrage wird 2012 voraussichtlich ein ähnlich hohes Niveau erreichen wie im Vorjahr.“ 2011 hat die Marktversorgung mit Walzstahl um neun Prozent auf 40,5 Mio Tonnen zugelegt. Damit ist der deutsche Stahlmarkt, im Unterschied zu den meisten anderen Industrieländern, wieder auf das hohe Niveau von 2006 zurückgekehrt. „Wir rechnen für 2012 mit einer Rohstahlproduktion von rund 44 Mio Tonnen. Die Erzeugung wird also im Wesentlichen stabil bleiben“, prognostiziert Kerkhoff. „Die Stahlwerke in Deutschland bewegen sich damit im Rahmen der Normalauslastung.“ 2011 waren die deutsche Stahlwerke zu 88, weltweit zu 81 Prozent ausgelastet.

    Risiken gehen für den Stahlpräsidenten auch 2012 von den Rohstoffmärkten aus: Die Kosten würden „auf hohem Niveau“ bleiben.