Duisburg. Vor allem Menschen aus Rumänien und Bulgarien haben die Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt 2011 beraten und betreut. Auch 2012 wird die Migration aus Südosteuropa ein Schwerpunktthema in Duisburg sein. Forderung: Migration solle nicht als Problem, sondern als „demografische Chance“ begriffen werden.

„46 Prozent der Neuzuwanderer nach Hochfeld stammen aus Bulgarien oder Rumänien. Und in Marxloh hat sich ihre Anzahl von 300 auf 600 verdoppelt. Wir bieten diesen Menschen bei verschiedenen Themen Hilfe“, erklärte Karl-August Schwarthans, Geschäftsführer der Awo-Integrations gGmbH im Rahmen der Vorstellung der Awo-Jahresbilanz 2011.

Die Migration aus Südosteuropa nach Duisburg und im speziellen nach Hochfeld sei für die Arbeiterwohlfahrt im vergangenen Jahr ein Schwerpunktthema gewesen und soll es auch in diesem Jahr werden. 650 Personen, also 15 Prozent dieser Migrantengruppe hat die Awo 2011 „von Angesicht zu Angesicht“ beraten, bilanzierte Schwarthans.

Bildungsbereich hat oberste Priorität

In den Gesprächen sei es vor allem darum gegangen, den Zuwanderern Wege aus den „unwürdigen Lebensverhältnissen zu zeigen in denen sie meist leben“. In den Integrationszentren wurden fünf interkulturelle Tagesgruppen für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren eingerichtet. „In der Hochfelder Tagesgruppe an der Walzenstraße zum Beispiel werden zur Zeit zehn Kinder für zwei Jahre tagsüber erzogen.

Hochfeld im Brennpunkt

Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung.
Duisburg-Hochfeld - ein Stadtteil kämpft gegen die Verwahrlosung. © WAZ FotoPool
1/13

Einen bulgarischen Müttertreff gibt es auch“, so Schwarthans, der zwei von zwölf Angeboten in Hochfeld nannte. Außerdem wurden die Awo-Kunden aus Südosteuropa etwa in Sachen Schuldner- und Insolvenzberatung, Jugendgerichtshilfe und Migrationsthemen beraten. Oberste Priorität habe der Bildungsbereich. „Häufig wird nur eindimensional über den Zuzug von Bulgaren nach Duisburg gesprochen. Sie werden als Problem wahrgenommen.

Migration als demografische Chance begreifen

Die Kommune muss Land, Bund und EU ins Boot holen und Konzepte erarbeiten, um diese Menschen in ihrer neuen Heimat eine Perspektive zu geben“, berichtete Schwarthans. Bildungspartizipation sei dabei das Stichwort. Die Migration dieser Menschen müsse als eine „demografische Chance“ begriffen werden.

Vor allem in Hinsicht auf den hiesigen Fachkräftemangel. Schwarthans bedauerte zudem, dass viele Duisburger ein „falsches Bild“ von Hochfeld bekommen hätten: „Es gibt keinen bekannten Fall von Kinderprostitution, die Kriminalitätsrate ist nicht gestiegen und auch Wohnungen, in denen sich die Matratzen türmen, weil zu viele Menschen darin leben, sind nicht bekannt.“