Duisburg. Ab April 2013 gibt es die Sinalco-Limonade des Duisburger Erfrischungsgetränkeherstellers auch im russischen Schelesnowodsk. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung wurde über zehn Jahre ein Lizensvertrag unterzeichnet. Deutsche Getränke seien in Russland beliebt, so der Geschäftsführer von Sinalco.
Was verbindet Schelesnowodsk im Norden des Kaukasus mit Walsum im Norden Duisburgs? Die Sinalco ist’s, und das ist kein Zufall, sondern Ergebnis systematischer Wirtschaftsförderung.
Denn der noch jungen Partnerschaft des Duisburger Erfrischungsgetränkeproduzenten mit einem ebensolchen im fernen Russland vorausgegangen ist eine Delegationsreise in Duisburgs russische Partnerstadt Perm. Ähnliche Reisen hatten Vertreter der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung auch schon nach China und in die Türkei geführt.
Werbung um ansiedlungswillige ausländische Unternehmen und Unterstützung heimischer Unternehmen, die im Ausland Fuß fassen wollen, nennt GFW-Chef Ralf Meurer als Top-Ziele der Außenwirtschaftsförderung. Letzteres war im Fall Sinalco erfolgreich: Anfang Januar wurde ein Lizenzvertrag über zehn Jahre unterzeichnet, berichtete gestern Mongi Goundi, Geschäftsführer von Sinalco International Brands.
Getränke entsprechen den deutschen Erzeugnissen
Grundstoffe, Rezepturen, Marketing und technisches Know how kommen aus Deutschland, das Wasser aus dem Kaukasus. Der Firmensitz des neuen Sinalco-Partners, die Stadt mit dem komplizierten Namen, liegt in einem Naturschutzgebiet und gehört wegen seiner Heilquellen zu den beliebtesten Kurorten Russlands.
Die Erfrischungsgetränke, die ab April in Schelesnowodsk auf Flaschen gezogen werden, entsprächen haargenau den deutschen Erzeugnissen, erläuterte Goundi: „In Russland möchte man deutsche Produkte haben.“ Mit ihnen verbinde man Qualität und weite Welt.
Das ist auf anderen Sinalco -Märkten durchaus anders. So käme die gelbe Orangen-Limo im arabischen Raum wohl kaum an. Goundi: „In manchen Ländern ist die Orange orange“, und so müsse dann auch die Limonade sein. In den Staaten des mittleren Ostens verleihe man der Cola eine „leichte Zimtnote“, weil der Konsument es so wolle.
"Die Sinalco schmeckt"
Was aber in allen Ländern konsequent deutsch bleibt, ist die Werbung: „Die Sinalco schmeckt.“ Auf den Flaschen steht die Marke in landesüblicher Schrift, aber immer auch in lateinischen Buchstaben.
In 50 Ländern ist Sinalco vertreten, weitere sollen folgen. 150 waren es einmal in der 107-jährigen Geschichte der Marke, die in den 90er Jahren vom Walsumer Familienunternehmen Hövelmann erworben und zu neuer Blüte geführt wurde.