Duisburg. .
Die 96-jährige Tochter des Sinalco-Gründers besuchte das Museum und die Sinalco-Produktion in Walsum.
„Wir sind da so nett empfangen und so liebevoll betreut worden“, schwärmt Hannelore Hildebrandt aus Essen über einen Besuch bei Hövelmann in Walsum. Besondere Aufmerksamkeit galt ihrer Begleiterin.
Die nämlich hatte die Getränkeproduzenten gleich doppelt in Erstaunen versetzt: Zum einen war Elisabeth Kraußold mit ihren 96 Jahren der älteste Gast, der jemals durch die Produktionsanlagen geführt wurde. Und zweitens ist die alte Dame, die Hermann Hövelmann, Geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Getränkegruppe, am Firmensitz begrüßte, die Tochter des Sinalco-Gründers Franz Hartmann. „Von ihrer Existenz wusste bis dato niemand“, heißt es in Walsum. Man sei vielmehr davon ausgegangen, dass es keine lebenden Nachkommen gibt.
Vor mehr als 100 Jahren wurde Sinalco als erste Softdrinkmarke auf dem europäischen Kontinent von dem sächsischen Naturheilkundler Eduard Bilz und dem lippischen Kaufmann Franz Hartmann entwickelt. Von Detmold aus steuerte Hartmann den raschen Siegeszug der Marke im In- und Ausland. Schon vor dem Ersten Weltkrieg zog sich der Gründer aus dem Geschäft zurück. Heute zählt die Marke, die seit 1994 zu Hövelmann gehört, nach Unternehmensangaben wieder zu den „stärksten Akteuren im Getränkemarkt“.
Hermann Hövelmann stimmte sofort zu, als die Betreuerin von Elisabeth Kraußold um einen Besuchstermin bat und sah die „einmalige Chance zum Brückenschlag zwischen Geschichte und Gegenwart der Marke“.
Das Sinalco-Museum im Walsumer Verwaltungsgebäude war erste Station des Rundganges. Fotos, Dokumente, Flaschen, Plakate und andere Sammlerstücke riefen bei Elisabeth Kraußold Erinnerungen an Vater und frühe Jahre der Marke wach. Durch eigene Unterlagen konnte sie sogar noch das Archiv bereichern.
Mit einem Blick in die Produktion mit der modernen Abfülltechnik ging die Führung zu Ende. Danach wurden Anekdoten ausgetauscht. Etwa dass Elisabeth Kraußold mit Vorliebe Sinalco-Apfelschorle trinkt und sogar auf Urlaubsreisen immer einen Vorrat dabei hat.