Duisburg. . Adolf Sauerland will nicht für sich und gegen seine Abwahl auf die Straße gehen. Wahlkampf, so der Duisburger OB, werde er nicht machen. Er möchte lieber seine Pflichten als Oberbürgermeister erfüllen. Abgesehen davon sieht er das Abwahlverfahren nicht als Wahl an.

Ein Wahlkampf gegen seine Abwahl - das kommt für Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland nicht in Frage. Viel mehr versuche er, bis zur Abstimmung über die Abwahl seiner Person in rund drei Wochen, weiterhin seinen Pflichten als Oberbürgermeister nachzukommen.

Das sagte er der Redaktion beim traditionellen Neujahrsempfang in der DiTiB Merkez-Moschee in Marxloh, wo der Oberbürgermeister am Freitag kaum auf Kritiker stieß.„Ich bin überhaupt nicht in Wahlkampfstimmung. Es hat bisher keinen Wahlkampf meinerseits gegeben und das wird es auch in den nächsten Wochen nicht mehr“, sagt Oberbürgermeister Adolf Sauerland und fügt hinzu: „Schließlich handelt es sich nicht um eine Wahl, sondern um eine Abstimmung.“

Wähler nicht mehr zu beeinflussen

Pfiffe gegen Adolf Sauerland

weitere Videos

    Die Wähler jetzt noch zu beeinflussen, hält er außerdem für unnötig: „Die Duisburger kennen meine Politik bereits seit einigen Jahren und wissen, wofür ich stehe.“ Gedanken über die Zeit nach dem 12. Februar macht er sich noch gar nicht: „Ich versuche, einfach weiterhin so gut es geht meine Arbeit zu machen und warte die Abstimmung ab. Über alles weitere werde ich mir erst Gedanken machen, wenn es so weit ist.“

    Bündnis gegen OB Sauerland

    Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister Duisburgs:
    Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister Duisburgs: "Es geht um Verantwortung und neues Denken. Das ist mit Sauerland nicht möglich. Wir müssen mit dem Größenwahn, der zur Loveparade führte, brechen. Von Duisburg muss ein Signal ausgehen." © WAZ FotoPool
    Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niederrhein:
    Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niederrhein: "Es geht um das Versagen der Amtsperson des Oberbürgermeisters Sauerland. Die Stadt braucht einen Neuanfang. Das hat nichts mit Parteipolitik zu tun." © WAZ FotoPool
    Jürgen Hagemann, Gründer des Selbsthilfevereins Massenpanik Selbsthilfe; seine Tochter wurde bei der Loveparade schwer verletzt und traumatisiert:
    Jürgen Hagemann, Gründer des Selbsthilfevereins Massenpanik Selbsthilfe; seine Tochter wurde bei der Loveparade schwer verletzt und traumatisiert: "Ich habe eine feige, kalte, sich wegduckende Stadtspitze erlebt. Ich fühle mich von Adolf Sauerland nicht vertreten, sondern brüskiert. Deshalb unterstütze ich das Abwahlverfahren." © WAZ FotoPool
    Ingrid Fitzek, Vorstandsmitglied Bündndis 90/Die Grünen:
    Ingrid Fitzek, Vorstandsmitglied Bündndis 90/Die Grünen: "Das Verhalten der Stadtspitze hat uns irritiert, stieß dann auf Unverständnis und hat uns dann empört. Wir können ein Zeichen setzen: Duisburg kann Demokratie." © WAZ FotoPool
    Bärbel Bas (SPD), Mitglied des Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der SPD Duisburg:
    Bärbel Bas (SPD), Mitglied des Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der SPD Duisburg: "Dass wir soweit gekommen sind, ist ein ganz großer Schritt. Es ist schändlich von der CDU, dass sie ihre Mitglieder auffordert, nicht an der Wahl teilzunehmen." © WAZ FotoPool
    Wilhelm Bies, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg.
    Wilhelm Bies, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg. © WAZ FotoPool
    Kenan Ilhan, Die Linke.
    Kenan Ilhan, Die Linke. © WAZ FotoPool
    Werner Hüsken, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative
    Werner Hüsken, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative "Neuanfang für Duisburg". © WAZ FotoPool
    Theo Stegmann, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative
    Theo Stegmann, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative "Neuanfang für Duisburg": "Ausgangspunkt für das Abwahlverfahren ist das Verhalten von Adolf Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe. Er ist als Oberbürgermeister von Duisburg nicht mehr länger haltbar." © WAZ FotoPool
    1/9