Duisburg. . Radio-Kontroverse bei Schmuddelwetter: Im Gespräch mit dem privaten Duisburger Lokalsender Studio 47 diskutierten Moderator Mario Mais und der Sprecher der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“, Theo Steegmann, über das Für und Wider des Abwahlverfahrens von OB Sauerland.

Samstagnachmittag in der Innenstadt. Der Regen prasselt unaufhörlich hinunter. Es ist windig. Im Infozelt der Bürgerinitiative prallen beim Interview die Meinungen von Theo Steegmann von der Bürgerinitiative „Neuanfang“ und Moderator Mario Mais aufeinander. Kontroverse Diskussion bei Schmuddelwetter.

Es ist sozusagen das Rückspiel. Vor Wochen bereits war Steegmann in Mais Talkshow „Spruchreif“ beim privaten Lokalsender Studio 47 zu Gast. Das Thema damals wie heute: Das Abwahlverfahren um Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Mais stellt sich klar gegen die Abwahl des OB. „Wahrscheinlich käme dann die SPD zum Zug. Das wäre ein Schritt zurück in die Steinzeit“, ist sich der Fernsehmann sicher, obwohl er lange Zeit bekennender Wähler der Duisburger Sozialdemokraten war. „Als Sauerland gewählt wurde, habe ich mein Kreuz noch bei Bärbel Zieling gemacht“, erinnert er sich.

Rüge für Verhalten des Verwaltungschefs

Trotzdem sieht Mais in dem Abwahlverfahren einen vernünftigen Schritt. Solange es den OB nicht stürzt. Mais formuliert es salopp: „Es könnte der nötige Tritt in den Hintern sein.“ Denn auch der Moderator rügt, genauso wie Steegmann, das Verhalten des Duisburger Verwaltungschefs nach der Loveparade-Katastrophe. „Ich war damals aber auch dafür, dass die Loveparade nach Duisburg kommt. Der Oberbürgermeister wurde dann aber von seinen Mitarbeitern im Stich gelassen. Wer dort die Schuld trägt, muss aber das Gericht entscheiden. Man darf nicht vergessen, was Adolf Sauerland für die Stadt getan hat. Das Forum würde es ohne ihn nicht geben“, so Mais.

Steegmanns Sichtweise ist eine andere. „Die Stadtteile werden vernachlässigt. Alles konzentriert sich auf die Innenstadt“, wirft er bei der Diskussion in die Runde. Gut 30 Leute folgen der Unterhaltung dauerhaft. Andere bleiben nur kurz stehen.

Kritik an Dezernenten

Wiederholt kritisiert Steegmann die Handlungsweise Sauerlands „Ich möchte nicht alles an einer Person festmachen. Aber die Dezernenten, die Fehler gemacht haben, sind alle noch im Amt. Das darf doch auch nicht sein“, ärgert sich der Sprecher der Bürgerinitiative, der sich im Falle der erfolgreichen Abwahl einen überparteilichen Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters wünschen würde.

Mario Mais zeigt sich skeptisch, ob die notwendige Zahl von rund 92.000 Stimmen erreicht werden wird. „Ich glaube, die Hürde ist zu hoch“, sagt er.