Holzwickede/Münster. .
„So einen dicken Brocken hatten wir noch nie in der Röhre“, war Radiologie-Assistentin Daniela Franz von Sakina schwer beeindruckt. Sakina ist eine Gorilladame aus dem Allwetterzoo in Münster, die Mitte Dezember im „Zentrum für Veterinärmedizinische Radiologische Diagnostik“ (VMD) an der Wilhelmstraße in Holzwickede untersucht worden war, weil sie schwer erkrankt war. 2 000 Aufnahmen wurden von dem Gorillaweibchen im Computertomographen des VMD gemacht. Dabei wurden mehrere Verdickungen im Darm festgestellt.
Sakina war erst am 19. Mai 2011 in den Allwetterzoo gekommen. Sie wurde am 14. Juli 1986 auf der Kanalinsel Jersey geboren und zog im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programms nach Münster um. Eigentlich ist Sakina nach Angaben des Allwetterzoos „im optimalen Alter, um Mutter zu werden“. Mit Gorilla N’Kwango sollte sie für Nachwuchs sorgen. Doch inzwischen steht fest, dass Sakina wahrscheinlich nicht mehr fortpflanzungsfähig ist. Denn die Gorilladame wurde krank, und verlor 40 Kilogramm. Mit gerade mal 100 Kilogramm zum Zeitpunkt der CT-Untersuchung in Holzwickede war der Gorilla nur noch ein Leichtgewicht. Da sich Sakina auch kaum noch bewegte, wurde sie von der übrigen Gorillagruppe in Münster getrennt.
Und wie geht es der Gorilladame heute? „Inzwischen frisst Sakina wieder recht gut und nimmt dadurch auch ihre Medikamente auf“, sagt Allwetterzoo-Sprecherin Ilona Zühlke. Vor Weihnachten noch habe man sich große Sorgen um das Gorillaweibchen gemacht. Um Sakina zu helfen, unternahm der Allwetterzoo erhebliche Anstrengungen: Gemeinsam mit Carsten Ludwig, dem Tierarzt des Allwetterzoos, untersuchte ein Ärzteteam des Universitätsklinikums Münster, unterstützt von Tierärzten des Zoos Duisburg, der Tierklinik Karthaus und von Geolifes in Hamburg, Sakina von Kopf bis Fuß.
Kein greifbares Ergebnis
„Leider gibt es bis heute kein greifbares Ergebnis“, so Ilona Zühlke. Auch die Computertomographie in Holzwickede ergab lediglich, dass Sakina keinen Tumor hat und ihre Organe in Ordnung sind. Eine Untersuchung ihres Knochenmarks ergab auch keinen Befund. „Sakinas Erkrankung setzt sich aus vielen verschiedenen Faktoren zusammen. Zum Jahreswechsel geht es ihr aber relativ gut.“