Duisburg. . Die Duisburger Stadtwerke haben ihr EDV-System umgestellt. Bei rund 2000 Stromkunden wurden deshalb seit Mai 2011 keine Abschläge mehr berechnet. Wer den Fehler nicht früher bemerkt und schon mal Geld zur Seite gelegt hat, erlebt zurzeit unter Umständen sein blaues Wunder - in Form massiver Nachforderungen.

Durch Umstellungen der EDV bei den Stadtwerken auf neue Abrechnungsmodalitäten im vergangenen Jahr erleben etwas mehr als 2000 Kunden unter Umständen gerade ihr blaues Wunder: Wer nicht bemerkt hat, dass seit Mai letzten Jahres keine Abschlagszahlungen erfolgten, wird jetzt doppelt zur Kasse gebeten.

Einer Neudorfer Familie war zum Glück aufgefallen, dass plötzlich am Ende des Monats Geld übrig war. Der Freude folgte die Skepsis und die Kontrolle der Konto-Auszüge. Dabei fielen die fehlenden Abbuchungen auf und man legte das Geld zurück. Außerdem fiel auf, dass es für 2010/2011 auch keine Jahresabrechnung gegeben hatte. Die kam in diesen Tagen mit der Post ins Haus.

Fehlende Jahresabrechung

„Die fehlende Jahresabrechnung ist auch der Grund für die nicht durchgeführten Abbuchungen“, erklärt Helmut Schoofs, Pressesprecher der Stadtwerke. Denn: Die Bankeinzugsermächtigung gelte immer nur für ein Jahr. „Mit der Jahresabrechnung bekommen die Kunden auch die Höhe der künftigen Abschlagszahlungen mitgeteilt. Wenn sie nicht widersprechen, verlängert sich der Bankeinzug stillschweigend.“

Die Neudorfer Familie muss nun wie die anderen rund 2000 Kunden auch die Jahresabrechnung letzten Jahres begleichen und zusätzlich in den fehlenden Monaten der Abrechnungsperiode 2011/2012 erhöhte Abschlagzahlungen leisten, um das Defizit der letzten Monate auszugleichen. In diesem Fall sind es 500 Euro monatlich bis Mai. „Kunden, die dadurch in Schwierigkeiten geraten, sollten unbedingt Kontakt mit unserem Dialog-Center aufnehmen. Wir werden individuelle Lösungen finden“, verspricht.

Kritisiert wird von Betroffenen, dass mit der Rechnung keine Erläuterung verschickt worden sei.