Duisburg.

Die städtische Wohnungsbautochter Gebag ist als Folge des Küppersmühle-Desasters jetzt endgültig keine Aktiengesellschaft mehr, sondern eine GmbH unter stärkerer städtischer Kontrolle:

„Wir werden das Thema nicht mehr aus dem Ratssaal lassen“, kündigte SPD-Fraktionschef Herbert Mettler im Rat an – mit „Wut“ im Bauch: „Wie viel Schäden hätte vermieden werden können“, wenn sich der alte Gebag-Vorstand nicht hinterm Aktienrecht versteckt hätte.

Am Tag vor Heiligabend wird die vom Rat beschlossene Umwandlung auf der Gesellschafterversammlung notariell besiegelt. „Unser Ziel muss es sein, die Gebag in ihrem Kerngeschäft zu erhalten. Es ist unvorstellbar, wie auf verantwortlicher Ebene agiert wurde“, blickte Mettler im Zorn zurück und verlangte „rückhaltlose Aufklärung“.

Neuerliche Finanzspritze

Der Rat beschloss zudem, den als Sanierer gekommenen Unternehmensberater Utz Brömmekamp zum allein entscheidenden Gebag-Chef zu bestellen. Zunächst bis zum Februar 2012, wahrscheinlich aber darüber hinaus. Von den bisherigen Gebag-Chefs Dietmar Cremer und Marianne Wolf-Kröger will man sich trennen. Mit Cremer ist man sich einig, mit Wolf-Kröger noch nicht.

Der Rat segnete auch eine neuerliche Finanzspitze für die Gebag ab: Die verbliebenen Anteile an der Wohnbau Dinslaken werden für 3,4 Mio € verkauft. Schon 2010 waren 10 Mio Euro Anteile verkauft worden und als Sicherheit für das Küppersmühle-Finanzloch nach den explodierenden Kosten als Sicherheit hinterlegt worden. „Die Gebag kommt nicht lebend über den Jahreswechsel, wenn die Liquidität nicht gesichert ist“, zeichnete Mettler ein dramatisches Bild.

Bis zum Jahresende gilt noch das Stillhalte-Abkommen der Banken. In den nächsten Tagen soll es zudem nach WAZ-Informationen zu einer großen Gesprächsrunde von Stadt, Gebag, Banken und Sponsoren kommen.