Grease im Theater am Marientor – aber nur zur Probe
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Duisburg. .
Das Phantom der Oper, das im Pariser „Palais Garnier“ lebte und sich dem Publikum nicht zeigen wollte, ist hinlänglich bekannt. In Duisburg ist derzeit das „Phantom des Musicals“ beheimatet. Es ist ins Theater am Marientor gezogen, schleicht sich über den rückwärtigen Eingang hinein in kleine Säle, wird hier nie vor Zuschauer treten – und trägt den Namen „Grease“. Für die Produktion der Highschool-Klamotte, die im Januar in Köln aufgeführt wird, probt das Ensemble derzeit im TaM. Der Besuch der Tänzer und Sänger ist eine der letzten Vermietungen, bevor das Theater geschlossen wird.
„Das ist total schade, davon habe ich vorhin zum ersten Mal gehört“, sagt Stefan Rüh. Allzu viel Zeit, um über die Zukunft des Hauses nachzudenken, hat er aber nicht. Im Musical „Grease“ spielt Rüh die Rolle des „Kenicki“, stellvertretender Anführer der „Burger Palace Boys“, einer der wichtigsten Protagonisten.
"Wir könnten es nicht morgen aufführen"
Für das Stück, das ab Ende Januar im Kölner Musical Dome aufgeführt wird, probt er gemeinsam mit den anderen Künstlern seit Montag in Duisburg. „Ich wusste aber schon vor drei Monaten, dass ich die Rolle spielen würde. Seitdem habe ich mich auch mit dem Material beschäftigt“, erzählt Rüh. Zwei Wochen lang trainierte das Ensemble bereits gemeinsam, bevor es nach Duisburg kam. Diese kurze Zeit reicht den Darstellern aus, um die Lieder und Tanzschritte zu verinnerlichen. „Wir könnten es aber nicht gleich morgen aufführen“, rudert der Absolvent der Berliner Universität der Künste etwas zurück.
„Grease“ in Köln
Vom 24. Januar bis zum 19. Februar wird das Stück im Kölner Musical Dome gezeigt. Acht Vorstellungen pro Woche wird das Ensemble absolvieren müssen. Im letzten Jahr war „Grease“ in Düsseldorf zu sehen. Schon damals probten die Tänzer im TaM.
Denn noch müsse alles „geputzt“, also von der Choreographin geschliffen werden. Die freut sich über den Besuch der Presse. „Ach, schaut an, es macht also einen Unterschied, wenn Publikum da ist“, ruft sie den Tänzern nach einer kurzen Szene lobend zu. Joana Fee Würz fühlt sich dabei nur selten angesprochen. In der Rolle der „Sandy“ bewegt sie sich weniger als die anderen, dafür muss sie allerdings häufiger singen.
Vom Ensemble überwältigt
„Aber ich bin immer überwältigt vom Ensemble, wenn getanzt wird. Dann stehe ich daneben und freue mich so sehr, weil ich ,Grease’ schon als kleines Mädchen toll fand.“ Noch mehr freut sie sich aber auf den Moment, wenn es aus dem Saal im Theater am Marientor auf die große Bühne geht. „Das ist dann ganz anders. Die Technik ist dabei, Licht und Ton, das Orchester...“
Für Lars Redlich ist das kein Grund mehr, aufgeregt zu sein. Den „Danny“, die männliche Hauptrolle von „Grease“, spielte er schon im letzten Jahr mit. Nur für den Pressetermin schaute er bei den Proben vorbei, erst kurz vor der Premiere steigt er wieder ein. „Wenn man es ungefähr 250 mal gespielt hat, ist das abgespeichert“, sagt er. „Aber wenn ich mir anschaue, was das Ensemble schon drauf hat, bin ich wirklich begeistert.“ Wenigstens einen Zuschauer konnte das Phantom im TaM also doch noch begeistern.
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