Duisburg. .
Der Aufschwung ist da. Dies erklärte der niederrheinische IHK-Präsident Burkhard Landers beim Neujahrsempfang in der Duisburger Mercatorhalle. Er gab damit die Stimmung der rund 57 000 Mitgliedsunternehmen von Duisburg bis Kleve und Wesel wieder.
Der Nebel der Wirtschaftskrise lichtet sich. Auch buchstäblich beim Neujahrsempfang der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer am Mittwoch in der Mercatorhalle: Aus sich verziehenden, blauen Nebelschwaden an der Bühne hatte IHK-Präsident Burkhard Landers eine positive Botschaft: „Die Wirtschaft blickt mit Zuversicht auf das neue Jahr.“
Landers gab damit vor 800 Gästen die weitgehend vorherrschende Stimmung aus den rund 57 000 Mitgliedsunternehmen von Duisburg bis Kleve und Wesel wieder: Der Aufschwung steht auf zwei Beinen, dem Export und – eher überraschend – auch der Binnennachfrage. Wenn nicht Missklänge im Konzertsaal, so doch kritische Untertöne blieben in Landers Blick auf 2011 allerdings nicht aus: Hohe Energie- und Rohstoffpreise sorgen die Wirtschaft am Niederrhein. Und „hausgemachte“, weil politische Belastungen. Steuererhöhungen nannte der IHK-Präsident, die Ökosteuer und die Luftverkehrssteuer.
Steuererhöhung wird mit Argwohn betrachtet
„Hände weg von der Steuerschraube. Steuererhöhungen schrecken Investoren ab und sind kein Weg aus der Haushaltsmisere“, mahnte Landers zudem ganz aktuell die Kommunalpolitik, hatte Duisburg doch im vergangenen Jahr die Bettensteuer eingeführt sowie die Gewerbesteuer erhöht und schickt sich nun an, die Grundsteuer anzuheben.
Und noch mal musste namentlich Duisburg Mahnendes hören, in Sachen Einzelhandel. Ein ruinöser Flächenwettbewerb bedrohe die Innenstädte, warnte Landers auch mit Blick auf die diskutierten Möbelzentren und dem Factory Outlet mit zusammen 150 000 qm weiterer Verkaufsfläche: „Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden.“
2,3 Prozent Wachstum prognostiziert
Niederrheiner halten zusammen: Der in Weeze lebende Bundeskanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) drängte in seiner Gastrede wie Landers darauf, dass der Niederrhein, NRW und ganz Deutschland Industriestandort bleiben müssen, dass dafür geworben werden muss. Dem Wunsch nach Steuersenkungen aus der Wirtschaft musste Pofalla allerdings eine Absage erteilen: „Das geht nicht, solange die Ziele der Schuldenbremse nicht erreicht sind.“ Zugleich brachte der Minister aber ganz frische Zahlen aus dem Jahreswirtschaftsbericht mit, den das Kabinett am gleichen Tag beraten hatte: 2,3 Prozent Wachstum in diesem Jahr prognostiziert die Bundesregierung, nochmals eine Steigerung bei der Beschäftigung und eine Arbeitslosenzahl im Jahresschnitt unter drei Millionen.