Duisburg. Der Wegweiser „Älter werden in Duisburg“ ist jetzt in seiner siebten Auflage erschienen. Er gibt Tipps zu Freizeitaktivitäten oder Ehrenamts-Aufgaben, informiert aber auch zu Themen wie Pflegebedürftigkeit oder Demenz.
Die Generation Silber wird immer jünger, immer fitter. Dem trägt auch die Neuauflage des Senioren-Wegweisers „Älter werden in Duisburg“ Rechnung. Er will nicht nur Pflege-Tipps geben - obwohl das ein großer Schwerpunkt ist. Unter dem Stichwort „Miteinander - Füreinander“ nennt er Möglichkeiten, wo sich gerade umgekehrt Ältere für Jüngere engagieren können. Etwa im Rahmen eines Ehrenamtes als Wunschoma oder Lesepate.
„Wir sind eine der jüngsten Städte in Nordrhein-Westfalen“, sagt Andrea Bestgen, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen, bezogen auf das Durchschnittsalter. Die Zahl der 25- bis 45-Jährigen liegt jedenfalls deutlich über der Anzahl der über 65-Jährigen. Aktuell leben in Duisburg 52.523 Menschen, die zwischen 65 und 75 Jahren alt sind, 37.922 zwischen 75 und 85 Jahren, sowie 12.031 Menschen, die schon über 85 Jahre alt sind.
Selbstständig leben
Bei einem Ratgeber für Senioren liegt es nahe, sich an Defiziten zu orientieren, weiß Bestgen. „Wir wollten aber auch die positiven Lebensaspekte herausstellen.“ Deshalb sind Infos zu Tanztee und Kino, Wandern und Reisen ebenfalls aufgenommen worden.
Der Schwerpunkt des Wegweisers liegt aber weiterhin bei den Themen Pflege, Gesundheit und Demenz. Bestgen betont, dass „es eine Vorsorgefunktion der Stadt ist, älteren Menschen dabei zu helfen, möglichst lange selbstständig zu leben“.
Neu in der Broschüre ist auch eine Sammlung von Angeboten für ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte - von der Sportgruppe für muslimische Frauen bis zur russischsprachigen Seniorengruppe.
Viele Anzeigen
Sozialdezernent Reinhold Spaniel ist „sehr stolz, nach drei Jahren mal wieder eine aktuelle Auflage zu präsentieren“. Die erste stammt aus dem Jahr 1994, inzwischen ist es die siebte Drucklegung - mit erheblichen Veränderungen und Aktualisierungen. Manches ist bei der Veröffentlichung schon fast wieder veraltet. Oder noch gar nicht erfasst, wie die am 1. Januar in Kraft tretende Regelung für pflegende Angehörige, die ihre Berufstätigkeit reduzieren können.
Gekostet hat der Wegweiser die Stadt übrigens keinen Cent, was man auch an den vielen Anzeigen erkennen kann - die praktischerweise aber ebenfalls einen hohen Informationswert haben, weil sich darin etwa Altenheime und andere Einrichtungen vorstellen. Investiert wurde städtischerseits lediglich die einjährige Arbeitszeit von Thomas Wolf vom Amt für Soziales und Wohnen, der die Neuauflage betreute und Informationen von tausenden Mails in Form brachte. In eine gut lesbare zudem, mit großer Schrift, klarer Gliederung und einem übersichtlichen Anschriftenteil, der etwa in Sachen Pflege nach Bezirken sortiert ist.
Internetdownload
Wilhelm Hamacher, Vorsitzender des Seniorenbeirates, ist sich sicher: „Das wird uns aus der Hand gerissen.“
Der Seniorenwegweiser liegt in Bürger-Service-Stationen, Bezirksämtern, Bürgerhäusern, Bibliotheken, Arbeitsstellen der Volkshochschule, Seniorentreffs und Beratungsbüros vieler Institutionen aus. Ein Download aus dem Internet ist in wenigen Tagen möglich. Telefonisch kann das Buch unter 0203/283-6890, -2731 oder -3747 bestellt werden.