Duisburg. .
Stand Januar 2010 gab es in Duisburg rund 5200 Rollstuhlfahrer. Doch welche Probleme haben sie, sich im Stadtgebiet zu bewegen? Welche Hilfen können die „Rollis“ in Anspruch nehmen? Der fünfte Rollifahrer-Aktionstag am Averdunk-Brunnen in der Innenstadt betrieb Aufklärung.
Irgendwann hatte Thorsten Wörheide genug. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wollte der Rollstuhlfahrer von seiner Wohnstätte in Walsum in die Innenstadt fahren. Der Trip wurde zur Tortur. Die nächste Bushaltestelle befand sich zwei Kilometer entfernt. Außerdem war sie nicht hoch genug, um von ihr direkt in den Bus zu gelangen. Erst nach zwei Stunden war er in der City angekommen. „Es musste sich irgendwas ändern“, sagte sich der Berater für Fragen mobilitätseingeschränkter Menschen. Also rief er im Jahr 2006 den Rollifahrer-Aktionstag ins Leben. In Alen Letic hat er mittlerweile einen gleichgesinnten Partner gefunden. Gemeinsam stellten sie auch am Samstag wieder ein interessantes Angebot zusammen.
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Sanitätshäuser, Wohnprojekte und Fahrdienste präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Eine Fahrschule zeigte, wie man trotz Behinderung den Weg zum Führerschein meistern kann. Jan-Phillip Rösler, einer ihrer Absolventen berichtet: „Ich habe lange recherchiert, um eine geeignete Fahrschule zu finden.
"Die Erfahrung muss man mal gemacht haben"
Als Rollstuhlfahrer muss ich schließlich mit Handgas fahren“, erklärt er. Auch Fußgänger konnten rund um den Averdunkplatz experimentieren. Mit dem Rollstuhl durch einen Slalom-Parcours fahren oder mit dem Scooter versuchen, über eine Rampe in einen Bus zu gelangen.
„Die Erfahrung muss man mal gemacht haben, um die Probleme auch einschätzen zu können“, sagt Alen Letic. Letic und Wörheide sind seit einiger Zeit mit Heins Mosers Transportunternehmen unterwegs. Moser hat sich komplett auf den Transport von Menschen mit Handicap spezialisiert. „Für sie ist es oft schwierig, sich fortzubewegen. Die kleinste Stufe wird zu einem unüberwindbarem Hindernis“, so Moser. Zusammen mit Alen Letic hat er auch ganz andere Schwierigkeiten ausgemacht. „In der Innenstadt gibt es keine öffentliche Toilette für Behinderte. Es gibt eine Toilette im Forum, aber die schließt um 20 Uhr“, weiß Letic, der darauf drängt, das zu ändern.