Duisburg. .

Eine beeindruckende Angebotspalette präsentierte sich am Mittwoch bei der 3. Fachtagung der Trägerkonferenz Behindertenhilfe Duisburg.

Die vielfach von der Politik geforderte Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am gesellschaftlichen Leben - sie wird in Duisburg bereits gelebt. 14 Beispiele stellten sich den 150 Teilnehmern vor, von der Freizeitgestaltung über Wohnprojekte bis zur Arbeitsvermittlung.

Die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind mit ihren Projekten Kleiner Prinz, Ars Vivendi und Ziegenpeter natürlich weit vorne. Hier werden behinderte Menschen ganz nah am ersten Arbeitsmarkt beschäftigt. Aber auch die Caritas-Werkstätten stellten Kooperationen vor, durch die behinderte Menschen in sozialversicherungspflichtige Anstellungen vermittelt werden konnten.

Auf der Tagung wurde Hoffnung vermittelt durch Ziele wie das Projekt 2027, das in Duisburg u.a. Wohnquartiere behindertengerecht gestalten will. Die geladenen Ratsherren vermochten indes nur wenig Hoffnung zu verbreiten. „Das alles kostet Geld und daran wird Inklusion scheitern, wenn wir nicht ehrlich miteinander sind“, sagte Josef Wörmann (CDU). Er rechnete vor, dass 24 Behinderte in einer gemeinsamen Einrichtung günstiger seien als 24 separate Appartements. Dennoch dürfe die Entscheidung nicht vom Kostenträger gefällt werden, sondern müsse in der Autonomie des Betroffenen liegen. Das Problem geht aber weiter: Habe sich etwa ein Rollstuhlfahrer für ein eigenes Appartement entschieden, müsse es über 50 qm groß sein, um DIN-Normen zu erfüllen. Ist er aber in einer Werkstatt beschäftigt, dürfe seine Wohnung gar nicht so groß sein. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz“, so Wörmann, der Land und Bund in die Finanzierungspflicht nimmt. Thomas Keuer von den Linken erklärte, dass man um eine Verteilungsdiskussion nicht herumkomme und empfahl den Betroffenen: „Seien sie laut, bleiben sie beharrlich am Ball.“ Andere Fraktionen blieben der Diskussion fern.

Elisabeth Hofmann von der Trägerkonferenz resümierte: „Wir wären schon froh, wenn wir zukünftig behalten können, was wir jetzt haben.“ Dabei sei viel mehr nötig. „Die Stadt muss sich die Inklusion auf die Fahnen schreiben.“