Duisburg. . Martin Linne wird nach fast 20 Jahren Planung für Duisburg Chefplaner in Krefeld. Zu den Erfolgen dieser Ära zählt er die neugestaltete Innenstadt, attraktiv sanierte Quartiere im Norden, den vom Streitfall zum Ausflugsziel gewordenen Parallelkanal, den Rheinpark in Hochfeld und vieles mehr.

19 Jahre und sieben Monate hat Martin Linne die Duisburger Stadtplanung mitgestaltet. Zu den Erfolgen dieser Ära zählt er die in zentralen Teilen neugestaltete Innenstadt, attraktiv sanierte Quartiere im Norden wie das Dichterviertel, den vom Streitfall zum Ausflugsziel gewordenen Parallelkanal, den Rheinpark in Hochfeld und vieles mehr.

Sein persönliches Resümee: „Wenn ich mich zehnmal geärgert haben, habe ich mich fünfzigmal gefreut.“ Montag ist sein offiziell letzter Tag als Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement, ab 1. November ist er Planungsdezernent in Krefeld.

1992 begann Linne als Innenstadt-Koordinator bei der Stadtverwaltung, kümmerte sich zusätzlich um die Internationale Bauausstellung (IBA Emscherpark), ein prägendes Ereignis: „Kreativität und Umsetzung – ein Traum.“

Dann der Rückzug von Krupp aus Rheinhausen, die Bahn, die sich kleiner setzte, weitere Unternehmen, die Flächen freigaben, der Stadt Brachen bescherten, die bei geschickter Planung zu Potenzialen werden konnten. Beispiele: Logport vor allem, aber auch Stepelsche Straße oder Paul-Esch-Straße.

1998 dann der planerische Paukenschlag: „Multi Casa“, das riesige Einkaufs- und Freizeitzentrum am Hauptbahnhof, das sich erst Jahr um Jahr verzögerte, dann an neuen Rats-Mehrheiten scheiterte. Ein Rückschlag? Linne: „Ohne ,Multi Casa’ hätten wir kein ,Forum’!“ Das Großprojekt habe ein Umdenken in der Innenstadt angestoßen, etwa bei Grundstückseigentümern, die neue Lösungen mittrugen. Und die Außenwirkung habe Duisburg Schub verschafft: „Wir sind endlich wahrgenommen worden.“ Viele realisierte Investitionen seien durch das „drohende“ „Multi Casa“ erst möglich geworden.

Jetzt könne sich die Innenstadt wieder sehen lassen mit „Forum“, „City-Palais“ und schmuckem König-Heinrich-Platz: „Da kommen die Leute ins Staunen.“ Von der neuen „Königsgalerie“ werde der Sonnenwall profitieren samt Salvatorweg und Wallstraße, ein Quartier, das Duisburg noch abhebe von den Haupteinkaufsstraßen aller Großstädte mit ihrem fast gleichen Filialistenangebot.

Mit Parallelkanal, Seehaus, Wasserspielplatz und Klettergarten sei an der Regattabahn ein rundes Freizeitangebot entstanden, das ab Frühjahr mit dem Neubau der Jugendherberge nochmals aufgewertet werde. Linne: „Da bin ich richtig stolz drauf.“

Auch auf neue Wege für den Fahrradverkehr wie an der Köhnenstraße, wo man alle Ampeln abbauen konnte, ebenso beim Ersatz von Kreuzungen durch attraktive Kreisverkehre. „Querdenken, nach neuen Lösungen suchen, das war immer mein Ziel“, sagt Linne, der auf der Grenze von Marxloh und Röttgersbach wohnt, immer auch den Norden der Stadt im Blick hatte, den „am meisten unterschätzten Stadtraum Duisburgs“ mit seinem Großangebot an Grün und Freizeitmöglichkeiten.