Duisburg. .
Mit dem neuen Ballettabend „b. 10“ ist im Duisburger Theater die dritte große Premiere innerhalb von vier Wochen zu sehen. Ballettchef Martin Schläpfer präsentiert zwei ältere Choreographien aus seinem Repertoire und als deutsche Erstaufführung gibt es Jirí Kyliáns „Psalmensinfonie“ zur Musik von Igor Strawinsky.
Gezeigt werden drei Werke, die nicht abstrakter Tanz sind, sondern „Einblicke in das menschliche Leben geben“, wie Dramaturgin Anne do Paco verrät. Schläpfer sieht seine tänzerischen Umsetzungen des 3. Klavierkonzertes von Alfred Schnittke und der „Tanzsuite mit Deutschlandlied“ von Helmut Lachenmann „als Handlungsballette, die man auf den ersten Blick aber nicht als solche erkennt“. Zudem gelänge es der Verbindung von Tanz und Bühne, einen Zugang zur Musik zu schaffen.
So zeigt Schläpfer in seiner vor elf Jahren entstandenen Choreographie zu Schnittkes Klavierkonzert „den Weg einer Frau, die durch verschiedene Beziehungen wandelt und am Ende den Mut hat, alleine dazustehen“. Zum großen zeitlichen Abstand zur Entstehung dieses Werkes erklärt der Ballettchef: „Jetzt ist das Stück noch präziser.“
Erste deutsche Compagnie
Die Choreographie zu „Tanzsuite mit Deutschlandlied“ entstand 2005 wegen Schläpfers Begeisterung für den Komponisten Helmut Lachenmann. Die Musik – von CD – zitiert Volkslieder, Bachs Weihnachtsoratorium und die Nationalhymne. Lachenmann gilt als Kritiker etablierter Kultureinrichtungen, über Schläpfers Ballett mit Revue- Elementen, tanzenden Chinesen und Papst äußerte sich der Komponist aber positiv.
Mit Kyliáns Choreographie der Psalmensinfonie“ von 1978 tanzt das Ballett als erste deutsche Compagnie einen der großen Klassiker des Tschechen, der zugesagt hat, zur Premiere anzureisen.
„b.10“ feiert am Samstag, 29. Oktober Premiere. Es musizieren die Duisburger Philharmoniker unter Wen-Pin Chien. Das Schnittke-Konzert wird von Denys Proshayev gespielt, der Opern-Chor singt Strawinskys „Psalmensinfonie“.