Duisburg..
Mit Stefan Vladar haben die Philharmoniker in der Saison 2011/2012 zwei Residenzkünstler in einer Person. Ist der 1965 in Wien geborene Musiker doch sowohl Pianist als auch Dirigent.
Und diese zwei Seiten zeigt er auch beim Philharmonischen Konzert am Mittwoch und Donnerstag, 28. und 29. September, wenn er Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23 spielt – und vom Flügel aus dirigiert, bevor er sich bei Bruckners „Siebter“ ganz aufs Dirigieren konzentriert (Beginn jeweils um 20 Uhr in der Mercatorhalle).
Seit dem Gewinn des Internationalen Beethoven-Klavierwettbewerbs 1985 ist er als Pianist mit den großen Orchestern der Welt aufgetreten, Solo-Abende führten ihn auch zum Klavierfestival Ruhr; dabei lernte ihn auch Philharmoniker-Intendant Dr. Alfred Wendel kennen. Seit 1991 widmet er sich Vladar auch dem Dirigieren und ist seit 2008 Leiter des Wiener Kammer-Orchesters. „Der Dirigent hat den Pianisten überholt“, so Vladar gestern auf die Frage, welche Tätigkeit überwiege.
Das Duisburger Publikum lernt seine Vielseitigkeit bei vier Konzerten kennen. Auf das Philharmonische folgt am 13. Dezember das Haniel Akademie-Konzert, bei dem er sich mit sechs Bläsern der Philharmoniker (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott) als Kammermusiker vorstellt. Das Programm mit Werken von Reicha, Beethoven, Schubert und Poulenc wurde bereits bei der sommerlichen Orchesterakademie in Montepulciano vorbereitet, die Vladar in den höchsten Tönen lobt: „Das sollte Schule machen.“ Die Duisburger seien eines der wenigen Orchester, deren Musiker sich auf diese Weise stets weiter entwickelten. Die hohen Erwartungen, mit denen er dem Orchester begegnet sei, seien jetzt bei den Proben übertroffen worden.
Das Kammerkonzert am 15. Januar gestaltet Vladar als Soloabend. Auf dem Programm steht mit Haydn, Beethoven und Schubert Wiener Klassik. Er habe lange versucht, dem „Wiener Stempel“ zu entgehen. Inzwischen sei er da gelassen und habe bewusst „Wiener“ Programme für seine Residenzzeit gewählt.
Zum Abschluss am 6. Mai ist dann Vladar als Liedbegleiter von Bariton Bo Skovhus zu erleben, mit dem er bereits seit 20 Jahren zusammenarbeitet. Skovhus singt seine eigene, erweiterte Fassung von Schuberts „Schwanengesang“.