Duisburg. .
Der Polizist David Pfeffer (29) hat es geschafft. Als einer der besten Zwölf (von insgesamt über 25.000 Bewerbern der „X-Factor“-Staffel 2011) zieht der Duisburger in die erste Live-Show ein. Mit dem Titel „Stop and Stare“ von One Republic will er Zuschauer und Jury begeistern. WAZ-Mitarbeiter Robin de Cleur sprach mit dem Musiker über seine Leidenschaft für Musik, seine anfängliche Skepsis gegenüber Casting-Shows und den Polizeidienst.
Hätten Sie gedacht, dass Sie es bei „X-Factor“ bis in die Live-Shows schaffen?
David Pfeffer: Nein, ich bin mit dem Grundgedanken zum Casting gegangen, nicht weit zu kommen. Ich bin selber total überrascht und realisiere erst langsam, was ich da geschafft habe.
Am Dienstag treten Sie live vor Millionen TV-Zuschauern auf. Sind Sie nervös?
Pfeffer: Im Moment ist das eher eine Art Lähmungserscheinung. Ich habe sowas ja noch nie erlebt, daher fühlt sich das an wie ein Traum. Wenn ich am Dienstag alles sehe, die Bühne, die Maske und so, dann wird mein Herz sicher vor aAufregung rasen.
Das Jury-Haus ihres Mentors Till Brönner steht dieses Jahr in Schottland. Dort haben Sie auch Zeit mit den anderen Kandidaten verbracht. Wie war das so?
Pfeffer: Ich habe die anderen ja schon im Superbootcamp kennengelernt und mich sehr auf sie gefreut. Schottland und das Schloss waren wunderschön, das Land ist eine Reise wert. Der Kontakt zu Till war super, sehr professionell. Ich bin sehr froh, dass er mein Mentor ist.
Ihre direkten Konkurrenten haben Sie live vor Ort erlebt, die anderen im Fernsehen. Wie schätzen Sie sie ein?
David Pfeffer
Der 29-jährige Polizist aus Duisburg hat schon mit 13 angefangen, Gitarre zu spielen. Seit 2005 tritt er mit der Band Inpaticula auf, unter anderem bei den Ruhrfestspielen 2006. Musikalisch orientiert sich der Duisburger an Singer/Songwritern wie Tom Mayer, John Smith, aber auch Adele. Vielseitigkeit ist ihm wichtig. Ob David Pfeffer den „X-Factor“ tatsächlich hat, ist bei seinem ersten Live-Auftritt zu sehen: Dienstag, 18. Oktober, um 20.15 Uhr auf Vox.
Pfeffer: Das kann man noch nicht sagen. Ich finde generell die Qualität sehr hoch. Schön ist, dass kein Act gleich ist, jeder hat sein eigenes Genre.
Die Gewinnerin der letzten „X-Factor“-Staffel, Edita Abdieski, konnte bisher nicht so durchstarten wie die Sieger von Deutschland sucht den Superstar. Machen Sie sich darüber Gedanken?
Pfeffer: Da mache ich mir keine Sorgen. Der Sieg in so einer Sendung ist nur ein Startschuss. Weder Sarah Connor noch Dieter Bohlen können Erfolg garantieren, das hat man auch immer selbst in der Hand.
Haben Sie sich schon einmal bei anderen Casting-Shows beworben?
Pfeffer: Nein, ich habe Casting-Shows nie verfolgt. Ich bin Musiker, kein reiner Sänger. Solchen Sendungen stand ich eher skeptisch gegenüber.
Wie kamen Sie dann zu „X-Factor“?
Pfeffer: Eine Mitarbeiterin der Produktionsfirma schrieb mich an. Sie hatte Videos von mir auf You-Tube gesehen und fragte, ob ich mich nicht mitmachen wolle.
Und Ihre Skepsis?
Pfeffer: „X-Factor“ hat meine Einstellung verändert. Ich habe mich schon vorher über die Sendung informiert und fand sie sehr ansprechend. Jetzt bin ich begeistert, wie professionell und freundlich hier alles zugeht.
David Pfeffer glaubte nicht an eine Karriere als Berufsmusiker
Musik ist Ihre große Leidenschaft. Wie kam es, dass Sie für den Polizeidienst entschieden haben?
Pfeffer: Ich glaube, ich war ein zu großer Realist. Ich dachte nicht, dass man mit Musik seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Außerdem haben mir meine Eltern viel Bodenständigkeit mitgegeben.
Warum jetzt der Wandel?
Pfeffer: Irgendwann will man mehr. Die Leidenschaft bricht durch. Und „X-Factor“ bietet mir eine gute Chance.
Böse Zungen behaupten, so eine Casting-Show wäre für einen Polizeibeamten ungeeignet. Was sagen Sie dazu?
Pfeffer: Ich würde diese Leute gerne fragen, wie sie darauf kommen? Ich denke nicht, dass ich mit meinen Auftritten unserem Ansehen schade. Eher zeige ich die Vielfalt der Polizei. Es gibt bei uns gute Sportler. Und auch gute Sänger.
Sollte es bei „X-Factor“ nicht klappen, gehen Sie zurück zur Polizei oder haben Sie nur Musik im Kopf?
Pfeffer: Ich liebe es, Musik zu machen, ich bin auch gerne Polizist. Daher setze ich neben der Sendung meine Ausbildung fort – egal, was nun passiert.
Pfeffer lobt sein Produktionsteam
Das ist sicher anstrengend. Werden Sie dabei unterstützt?
Pfeffer: Ich bekomme viel positive Resonanz, auch von meinen Kollegen. Das macht die Sache einfacher. Auch das Produktionsteam ist sehr nett und hilft mir, beides zu schaffen.
Ist es ein Vorteil, dass die Sendung in Köln, also nah der Heimat, gedreht wird?
Pfeffer: Ich finde das gut, allein schon wegen der Ausbildung. Und für meine Familie und Freunde ist es leichter, zu meiner Unterstützung anzureisen.
Sie singen in der ersten Show „Stop and Stare“ von One Republic. Sind Sie zufrieden mit den Songs, die Ihr Mentor für Sie auswählt?
Pfeffer: Ja sehr. Ich habe mich, als der Titel feststand, noch einmal damit beschäftigt und finde er passt gut zu mir. Ich habe ja von Anfang an gesagt, dass ich eher der Gitarrentyp bin. Trotzdem habe ich einen vielfältigen Musikgeschmack, das will ich auch zeigen.