Duisburg. .

Erstmalig hat eine wissenschaftliche Studie die lautesten und die leisesten Großstädte Deutschlands ermittelt. Das Ergebnis: Hannover ist am stärksten von Lärm belastet, in Münster ist es am ruhigsten.

Zu den lautesten Städten gehören auch Frankfurt am Main (Rang 2), Nürnberg (3), Bonn (4) und Köln (5). Duisburg landet auf Platz elf. Hier sind 46,8 Prozent der gesamten Stadtfläche mit mehr als 55 Dezibel im Tagesmittel belastet. Ab diesem Wert, sagen die Mediziner, macht der Dauerlärm krank. Neun Quadratkilometer von Duisburgs Fläche sind im Jahresschnitt mit mehr als 75 Dezibel durch den Straßenverkehr belastet und gelten als besonders kritisch.

Prof. Dr. Gottfried Diller, Vorstandsvorsitzender der Geers-Stiftung: „Die Studie zeigt, wie stark Großstädte und damit auch die Menschen in diesen Städten von Lärm belastet sind. Einige Städte sind dabei ruhiger als andere, da sie scheinbar viele ‘Rückzugsgebiete’ bieten, in denen sich Menschen vom Lärm erholen können.“

Lärmaktionsplan soll Ende des 2011 fertig sein

Für die Analyse hat das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) im Auftrag der gemeinnützigen Geers-Stiftung die Lärmkarten der 27 deutschen Großstädte mit mehr als 250 000 Einwohnern ausgewertet. Die Karten werden seit 2007 von den Städten selbst erstellt. In diesem Jahr sind alle sieben Duisburger Lärmkarten in den einzelnen Bezirken der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Zum Jahresende soll ein Lärmaktionsplan für Duisburg fertig gestellt sein, in dem konkrete Maßnahmen festgelegt werden, die den Lärm reduzieren sollen. Doch Papier ist geduldig, viele Maßnahmen kosten Geld, das die Stadt nicht hat. Allenfalls, wenn zum Beispiel ohnehin Kanalbaumaßnahmen umgesetzt werden, soll auch der Lärmschutz berücksichtigt werden.

Das Ergebnis der Studie zeigt, welche Fläche einer Stadt über den gesamten Tag und die Nacht mit Lärm von mehr als 55 Dezibel belastet ist. Im Bezug zur Gesamtfläche einer Stadt ergibt sich so ein Ranking der Städte. Die Lärmquelle mit der größten Flächenwirkung ist der Straßenverkehr, gefolgt vom Schienenverkehr. Die Gesamtfläche der durch Lärm belasteten Flächen reicht in den 27 untersuchten Städten von etwa 17 bis ca. 70 Prozent.