Die Oberhausener sind jetzt aufgerufen, sich an einer Lärmaktionsplanung zu beteiligen.
Die Bürger sind am Zug. Wer genervt ist vom Verkehrslärm, sollte einen Blick auf oberhausen.de/laermaktionsplan werfen und sich Lärmkarten sowie den Vorentwurf eines Lärmaktionsplanes anschauen: Bis zum 18. Dezember sind die Oberhausener aufgerufen, sich an der Gestaltung des Planes zu beteiligen. Die Stadt wartet auf E-Mails. Die Aktion ist eine Konsequenz aus der „Umgebungslärmrichtlinie” der Europäischen Union. Die hat das Ziel, in den Städten Belästigungen durch Lärm zu verhindern, ihnen vorzubeugen oder sie zu mindern. Die Lärmaktionsplanung vollzieht sich in zwei Stufen.
Aktionsplan bis 2013
Erstens werden Hauptverkehrsstraßen mit mehr als sechs Mio Fahrzeugen/Jahr berücksichtigt und Haupteisenbahnstrecken mit mehr als 60 000 Zügen/Jahr sowie Ballungsräume ab 250 000 Einwohnern. In der zweiten Stufe sind alle Straßen mit mehr als drei Mio Fahrzeugen/Jahr, Haupteisenbahnstrecken mit mehr als 30 000 Zügen/Jahr und Ballungsräume ab 100 000 Einwohnern dran. Da in Oberhausen rund 217 000 Menschen leben, ist eine flächendeckende Lärmaktionsplanung erst in der zweiten Stufe vorgesehen. Heißt, Lärmkarten müssen bis 2012 erstellt, Lärmaktionspläne bis 2013 entwickelt werden.
Aber auch in der ersten Stufe muss Oberhausen für die Abschnitte der Hauptstraßen und Schienennetze mit entsprechendem Verkehrsaufkommen einen Lärmaktionsplan etnwickeln. Dessen Vorentwurf ist es, der jetzt ausliegt. Anne Rolf, vom Bereich Umweltschutz, nennt folgende Straßen, die betroffen sind: alle Autobahnen in der Stadt, Mülheimer-, Duisburger-, Essner-, Osterfelder und Danziger Straße, Teile der Buschhausner Straße, der Friesenstraße, der Dorstener Straße, der Straßenzug Höhenweg von der Fernewald-, Hartmannstraße über über Höhen- bis Brückenweg. Beim Schienenverkehr seien einige Strecken, nicht alle erfasst. Die Lärmsanierungen an Schienenstrecken seien erst im langfristigen Konzept vorgesehen. Die Kosten trage die Bahn, die dafür mit 100 Mio Euro jährlich vom Bund bezuschusst wird.
Konjunkturpaket II
Bei innerstädtischen Straßen sind als Anti-Lärm-Maßnahmen eine Reduzierung der Geschwindigkeit, neue Straßenbeläge, Lkw-Fahrverbote möglich. Finanzieren müsse das bei kommunalen Straßen die Stadt, könne da im Moment Gelder aus dem Konjunkturpaket II zwei schöpfen, die aber nicht ausreichen.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann die Pläne auch bis zum 18. Dezember beim Bereich Umweltschutz im Technischen Rathaus in Sterkrade in der sechsten Etage des Gebäudeteils B begutachten. Jeweils montags bis donnerstags in der Zeit von 8.30 bis 12 Uhr und 13.30 bis 15 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 12 Uhr. Darüber hinaus werden drei Bürgersprechstunden angeboten: jeweils von 16 bis 18 Uhr am Donnerstag, 26. November, im Technischen Rathaus in Strekrade, Raum B 604; am Donnerstag, 3. Dezember, in der Bezirksverwaltungsstelle im Rathaus Osterfeld, Raum 18; am Donnerstag, 10. Dezember, im Rathaus Oberhausen, im Besprechungsraum neben der Infotheke.
Pilotprojekt
Der Lärmaktionsplan soll im Mai vom Rat beschlossen werden. Die Kosten für die Erstellung des Planes trägt zum größten Teil das Land NRW, da Oberhausen das Glück hat, Teil des Pilotprojektes „Integrierter Lärmaktionsplan Duisburg/Nord-Oberhausen” zu sein.