Duisburg. .

Am Mittwoch ist der „Tag gegen Lärm“. Und wo gibt es in Duisburg den meisten Lärm? „In der Innenstadt“, sagt Stadtplaner Uwe Methling. Natürlich: Die größte permanente Lärmquelle ist der Straßenverkehr.

Und die City hat das dichteste Straßennetz und das höchste Verkehrsaufkommen. Folglich sind in der Innenstadt auch die meisten Duisburger vom Lärm betroffen.

146 Lärmschwerpunkte in Duisburg

Bereits vor neun Jahren hat das EU-Parlament eine Richtlinie verabschiedet, die Großstädte zwingt, den Umgebungslärm erst zu kartieren und dann zu bekämpfen. Liegt der Schallpegel im 24-Stunden-Schnitt über 70 Dezibel, muss die Stadt an dieser Stelle mit einem Aktionsplan reagieren. In Duisburg gibt es 146 dieser Belastungsschwerpunkte. Insgesamt sind 5780 Duisburger einem Lärmpegel von mehr als 70 Dezibel ausgesetzt. Das ist ungefähr so laut, als würde der Nachbar nebenan den Rasen mähen.

Wo der meiste Verkehr ist, ist auch der meiste Lärm: Duisburg, durchzogen von vier Autobahnen.
Wo der meiste Verkehr ist, ist auch der meiste Lärm: Duisburg, durchzogen von vier Autobahnen.

Seit drei Jahren arbeitet die Stadt an der Lärmkartierung, berichtet Methling. Und bis Ende des Jahres soll der Stadtrat den ersten Lärmaktionsplan für Duisburg beschließen.

Lärmbekämpfung scheitert an der Finanzierung

Die Umsetzung aber wird schwierig. Denn in der klammen Stadtkasse ist bekanntlich kein Geld für gewaltige Lärmsanierungen. Wird aber die Straße wegen Kanalarbeiten oder einer neuen Fahrbahn ohnehin aufgerissen, soll auch der Lärmschutz zum Zuge kommen. Zudem zeigen die ersten Aktionspläne für die Nordhälfte der Stadt wie es trotz Geldmangels leiser werden soll: Entweder sperrt die Stadt die Straße für Schwerlaster oder sie reduziert das erlaubte Tempo. Oder gleich beides. Den größten Effekt versprechen sich die Stadtplaner vom Lkw-Routenkonzept, das den Schwerverkehr in umweltverträgliche Bahnen lenken soll. Für Rheinhausen, wo Logport für hohen Lkw-Verkehr sorgt, sei der Entwurf bereits mit der IHK abgestimmt. Und auch die bis Jahresende angekündigte Wegweisung von der Autobahn in die Gewerbegebiete soll für mehr Ruhe auf Anwohnerstraßen sorgen.

In fünf Jahren geht der Kampf gegen den Lärm in die zweite Stufe: Dann will sich die Stadt um die Stellen kümmern, wo der Lärmpegel über 65 Dezibel liegt. Davon sind in Duisburg stolze 25 210 Einwohner betroffen.